"Der Deutsch-Italienische Übersetzerpreis würdigt Übersetzungen als eigenständige künstlerische Leistung", sagte Monika Grütters bei der Preisverleihung in der italienischen Botschaft. "Dank begnadeter Vermittlerinnen und Vermittler, die sprachliche Grenzen überwinden, können wir selbst dann noch gedanklich in andere Länder reisen, wenn – so wie in den vergangenen Wochen – nationale Grenzen geschlossen sind. Und gerade weil Übersetzungen als Brücken zwischen den Kulturen so bedeutsam sind, sind sie ein wichtiger Bestandteil unseres Zukunftspakets NEUSTART KULTUR." Der Deutsche Übersetzerfonds solle fünf Millionen Euro für die Förderung neuer Formen des Vermittelns bekommen, auch direkte Hilfen für Übersetzerinnen und Übersetzer seien vorgesehen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsch-Italienische Übersetzerpreis geht in diesem Jahr an Verena von Koskull, Friederike Hausmann und Carola Köhler. Er wird künftig zweijährlich in Rom oder Berlin für herausragende Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deutsche und aus dem Deutschen ins Italienische verliehen. In den Jahren zwischen den Preisverleihungen finden Übersetzerworkshops statt, wie erstmals 2019 im Literarischen Colloquium Berlin (LCB). Im kommenden Jahr finden die Workshops in Kooperation mit der Villa Massimo, der Casa di Goethe, dem Goethe-Institut sowie italienischen Partnern in Rom statt.
"Wie unverzichtbar diese grenzüberschreitende kulturelle Verständigung ist, erleben wir gerade angesichts der Corona-Pandemie, die auch zur Belastungsprobe für Europa wurde", sagte Grütters weiter. "Ich bleibe zuversichtlich, dass gerade die Kulturfreundschaft zwischen Deutschland und Italien sich in dieser Zeit als stabiles Fundament guter bilateraler Beziehungen erweist." In keinem anderen Land der Welt unterhalte Deutschland mehr Kultureinrichtungen; "und auch mit dem deutsch-italienischen Übersetzerpreis, den wir in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal vergeben, setzen wir ein Zeichen für die tiefe Verbundenheit zwischen unseren Ländern."