Künftig alle zwei Jahre

Deutsch-Italienischer Übersetzerpreis verliehen

24. Juni 2020
Redaktion Börsenblatt

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat gestern gemeinsam mit dem aus Rom zugeschalteten italienischen Kulturminister Dario Franceschini den mit 10.000 Euro dotierten Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis in Berlin verliehen: an Verena von Koskull, Friederike Hausmann und Carola Köhler.

"Der Deutsch-Italienische Übersetzerpreis würdigt Übersetzungen als eigenständige künstlerische Leistung", sagte Monika Grütters bei der Preisverleihung in der italienischen Botschaft. "Dank begnadeter Vermittlerinnen und Vermittler, die sprachliche Grenzen überwinden, können wir selbst dann noch gedanklich in andere Länder reisen, wenn – so wie in den vergangenen Wochen – nationale Grenzen geschlossen sind. Und gerade weil Übersetzungen als Brücken zwischen den Kulturen so bedeutsam sind, sind sie ein wichtiger Bestandteil unseres Zukunftspakets NEUSTART KULTUR." Der Deutsche Übersetzerfonds solle fünf Millionen Euro für die Förderung neuer Formen des Vermittelns bekommen, auch direkte Hilfen für Übersetzerinnen und Übersetzer seien vorgesehen.

Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsch-Italienische Übersetzerpreis geht in diesem Jahr an Verena von Koskull, Friederike Hausmann und Carola Köhler. Er wird künftig zweijährlich in Rom oder Berlin für herausragende Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deutsche und aus dem Deutschen ins Italienische verliehen. In den Jahren zwischen den Preisverleihungen finden Übersetzerworkshops statt, wie erstmals 2019 im Literarischen Colloquium Berlin (LCB). Im kommenden Jahr finden die Workshops in Kooperation mit der Villa Massimo, der Casa di Goethe, dem Goethe-Institut sowie italienischen Partnern in Rom statt.

"Wie unverzichtbar diese grenzüberschreitende kulturelle Verständigung ist, erleben wir gerade angesichts der Corona-Pandemie, die auch zur Belastungsprobe für Europa wurde", sagte Grütters weiter. "Ich bleibe zuversichtlich, dass gerade die Kulturfreundschaft zwischen Deutschland und Italien sich in dieser Zeit als stabiles Fundament guter bilateraler Beziehungen erweist." In keinem anderen Land der Welt unterhalte Deutschland mehr Kultureinrichtungen; "und auch mit dem deutsch-italienischen Übersetzerpreis, den wir in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal vergeben, setzen wir ein Zeichen für die tiefe Verbundenheit zwischen unseren Ländern."

"Raum für neue vitale Ausdrucksformen von Sprache"

Kulturminister Dario Franceschini nahm virtuell von Rom aus an der Verleihung des Deutsch-Italienischen Übersetzerpreises in der italienischen Botschaft in Berlin teil: "Diese schöne, schon seit 2007 bestehende Tradition ist eine wichtige Anerkennung für Übersetzer literarischer Werke aus unseren beiden Ländern. Mit den heutigen drei Auszeichnungen würdigen wir die Welt der Literatur und des Verlagswesens, die im Laufe der Jahrhunderte durch den kontinuierlichen Austausch zwischen Italien und Deutschland bereichert wurde." Der kulturminister hob hervor, dass zum ersten Mal das Genre der Comics prämiert werde, "wodurch Raum für neue vitale Ausdrucksformen von Sprache entsteht". Dies sei schon jetzt ein wichtiger Verweis auf das Thema der 20. Woche der italienischen Sprache in der Welt, die im Oktober unter dem spannenden Motto "Italienisch zwischen Wort und Bild: Graffiti, Illustrationen, Comics" stattfindet.