In München wurde am Dienstagabend auch ein kleines Jubiläum gefeiert: Der Bayerische Buchpreis wurde nämlich zum zehnten Mal vergeben. „Mit Stolz blicken wir auf dieses Kind – es hat sich sehr gut entwickelt“, meinte Klaus Füreder, Vorsitzender des bayerischen Landesverbands im Börsenverein.
Im Geburtstagsjahr hat die Jury komplett gewechselt: "Das bringt auch frischen Wind in die Sache", so Füreder. Die neue Jury setzt sich zusammen aus:
- Andreas Platthaus, bei der "F.A.Z." verantwortlicher Redakteur für die Literatur
- Marie Schoeß, Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk
- Cornelius Pollmer, Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung.
Die Arbeit der Jury begann auf der Bühne nach der Vergabe des Ehrenpreises: Live lotete das Trio aus, wer den Bayerischen Buchpreis in den Kategorien Belletristik und Sachbuch bekommen sollte.
Pollmer stellte Reemtsmas Wieland- Buch vor: „Wohl kein anderer kann so präzise und verblüffend erzählen von den Stationen und vom Schreiben Wielands und damit letztlich: von der Belebung Weimars wie der deutschen Sprache.“
Platthaus präsentierte Karl Schlögels „Matrix“: „Gerade in Abgrenzung zu Russland als der anderen modernen Territorialmacht gelingt Schlögel eine brillant erzählte Analyse des amerikanischen zwanzigsten Jahrhunderts“. Dem stimmten die anderen beiden zu. Für Pollmer jedoch war "die Erzählstruktur nicht immer schlüssig.“
Für Florian Werners „Die Zunge“ warb Schoeß: „Wer dieses Buch liest, entdeckt sie plötzlich überall: die Zunge und ihre verborgene Bedeutung für unsere Kultur.“
Durchsetzen konnte sich schließlich Reemtsma mit seinem Wieland-Buch.