Für internationale Verständigung und Versöhnung

David Grossman erhält den Marion-Dönhoff-Preis 2024

24. September 2024
von Börsenblatt

Für seinen unermüdlichen Einsatz im Nahostkonflikt für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern, wird der israelische Schriftsteller David Grossman mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

David Grossman

Zum 22. Mal vergeben die Zeit, die Zeit Stiftung Bucerius sowie die Marion Dönhoff Stiftung in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Der Hauptpreis geht an David Grossman, der inmitten von Krieg, Terrorismus und völliger Zerstörung eine Stimme der Vernunft sei, so das Urteil der Jury. "Obwohl Fundamentalismus und Radikalismus auf beiden Seiten, in Israel und unter den Palästinensern, zunehmen, hat er das Streben nach Dialog nicht aufgegeben".

Dies ist bereits die dritte große Auszeichnung für den israelischen Schriftsteller, Journalisten und Friedensaktivisten in diesem Jahr. Zuvor erhielt er bereits den mit 50.000 Euro dotierten Heine-Preis 2024 der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln 2024. Schon 2010 wurde er zum Träger des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gewählt.

Er werde nicht müde, der Menschlichkeit eine Stimme zu geben, sein gesamtes Werk verbinde erzählerische Kraft und sprachliche Meisterschaft mit dem Geist der Aufklärung und des Dialogs und seine Bücher zeigen, dass die Spirale von Gewalt, Hass und Vertreibung im Nahen Osten nur durch Zuhören, Zurückhaltung und die Kraft des Wortes beendet werden kann, so heißt es in den Erklärungen der jeweiligen Jurys.

Für den Marion-Dönhoff-Preis seien nun zahlreiche Leser:innen dem Aufruf der "Zeit" gefolgt und haben Personen und Organisationen vorgeschlagen, die sich im Sinne Marion Dönhoffs für internationale Verständigung und Versöhnung engagieren. Neben Grossman wurde auch die internationale Organisation World Central Kitchen mit dem Förderpreis ausgezeichnet, die im Zusammenwirken mit lokalen Gemeinschaften Menschen nach Naturkatastrophen, in Krisen- und Kriegsgebieten mit Nahrungsmitteln versorge.

Die Verleihung mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien findet am 8. Dezember im Deutschen Schauspielhaus Hamburg statt.

Der Jury des Marion-Dönhoff-Preises gehören an:

Friedrich Dönhoff (Autor), Norbert Frei (Historiker), Astrid Frohloff (Journalistin), Maja Göpel (Politökonomin), Manfred Lahnstein (Kuratoriumsmitglied der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS), Matthias Naß (DIE ZEIT), Janusz Reiter (Polnischer Botschafter a. D.), Heinrich Wefing (DIE ZEIT) und Anne Will (Journalistin).