Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse

Das sind die schönsten Regionalbücher des Jahres

20. Oktober 2023
Matthias Glatthor

Am Stand der Stiftung Buchkunst auf der Frankfurter Buchmesse wurde in einer Feierstunde der Preis "Deutschlands schönstes Regionalbuch 2023" in drei Kategorien vergeben. Das Live-Voting durch die fünfköpfige Jury verfolgten zahlreiche Menschen gespannt. 

Alle 15 nominierten Bücher wurden von der Jury vorgestellt (v.l.): Jürgen Kron, Victor Balko, Antonia Stock, Moderatorin Carolin Blöink, Matthias Becher und Antje Birkholz

Die Auszeichnung "Deutschlands schönstes Regionalbuch 2023" wurde von der Interessengruppe (IG) Regionalia des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Buchkunst durchgeführt – mit zwei Neuerungen: Erstmals geschah dies im Rahmen einer Live-Jurysitzung auf der Frankfurter Buchmesse und erstmals wurden drei Titel in drei Kategorien ausgezeichnet: Sachbuch/Ratgeber, Touristische Entdeckung und Literatur/Belletristik. 

"Das ist ja ein volles Haus, eigentlich ein voller Stand", freute sich Carolin Blöink von der Stiftung Buchkunst, die die Veranstaltung am eleganten Stand der Stiftung erfrischend moderierte. Beim Wettbewerb stehe die Gestaltung der Regionalbücher im Fokus, eine angemessene, dem Inhalt gemäße Gestaltung. Zudem sollen die Bücher mit regionalem Bezug Verkäuflichkeit im Buchhandel vor Ort versprechen.

Hinter der Jury waren die 15 nominierten Bücher – drei je Kategorie – in drei Regalreihen aufgestellt. Die Preisspanne der 15 reichte von 12 Euro für "Grüne Soße" (Societäts-Verlag) bis 2.000 Euro für "Agora of Europe", ein in 30 Exemplaren gedrucktes Werk der Landeshauptstadt Hannover. Die Formate schwankten von fast schon winzig bis zum Coffee Table Book.

Dann begann das mit Spannung verfolgte, rasante Live-Voting der fünf Mitglieder der Jury, eine "High-Speed-Jury" (Carolin Blönik) sozusagen:

  • Dr. Jürgen Kron (Droste Verlag)
  • Victor Balko (Studio Victor Balko)
  • Antonia Stock (Buchhandlung Libra)
  • Matthias Becher (Arnold'sche Art Publishers)
  • Antje Birkholz (Fischer Kinder- und Jugendbuch)

Die Fünf waren "Paten" für jeweils ein Buch pro Kategorie, strichen die gestalterischen und inhaltlichen Vorzüge "ihres" Buches heraus, warben zunächst dafür, das es die Auszeichnung erhalten solle. Carolin Blöink übernahm es, dem Publikum die Bücher zu präsentieren. Das machte Spaß. Am Ende der Vorstellungsrunde in jeder Kategorie kam es dort gleich zur Entscheidung: Die Jury (jeweils zwei Stimmen) stimmte über das schönste Regionalbuch ab. 

Die Jury stimmte live über die Gewinner-Titel ab

Und die Gewinner sind:

Folgende drei Titel, darunter auch das im Format zweitkleinste der Nominierten, wurden als "Deutschlands schönstes Regionalbuch 2023" gekürt:

Kategorie Sachbuch/Ratgeber:

Begründung des Jurymitglieds Victor Balko: "Die Entstehungsgeschichte des Tresor-Clubs als Keimzelle des Techno ist gleichzeitig auch Teil der Geschichte Berlins in den wilden 1990er Jahren. Auf prägnante Art und Weise werden in diesem Buch die beiden Mythen verknüpft. Fotos, Flyer, Presseausschnitte, aber auch Zeitzeugenberichte transportieren die Leser:innen in die Zeit, als alles möglich schien und an den Ort, an dem alles begann."

Kategorie Touristische Entdeckung:

  • "Plitsch, Platsch" von Christina Schmid und Aida Nejad, erschienen bei Prima.Publikationen.

Begründung des Jurymitglieds Antje Birkholz: "Ein rundum (mit Farbschnitt versehener) türkis-blauer, handlicher kleiner Block, ein Pool – ein Buch." Es sei ein "übersprudelndes Wasserbuch" zum Raum Stuttgart, das zum Wasserspaziergang einlade, sagte sie bei ihrer Lobeshymne.

Kategorie Literatur/Belletristik:

Begründung des Jurymitglieds Matthias Becher: "Die Insel der Seligen ist ein historisches True-Crime-Buch mit feinem Gespür fürs Detail. Das durchdachte Coverkonzept, die stimmungsvollen historischen Fotos und der tadellose Satz bringen das Buch auf ein gestalterisches Level, das Belletristik selten erreicht." Es sei Regional-Belletristik im schönsten Stil.

Der Greven Verlag hatte als einziger noch ein zweites Buch im Rennen, und zwar "Kölner Karneval ab 1823" in der Kategorie Sachbuch/Ratgeber.

Welches der drei war nun das im kleinen Format? Es ist "Plitsch, Platsch. Stuttgarter Wassergeschichten", Maße: Höhe 15 cm, Breite 11 cm. Und das kleinste Buch der 15 Nominierten? "Drei Kilometer Sommer" (Stadler Verlagsgesellschaft in der Kategorie Literatur/Belletristik mit einer Höhe von 14,8 cm und einer Breite von 10,5 cm.

Die Premiere der Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse war ein rundum gelungene Veranstaltung, die mit Sekt und Gesprächen endete. Weiter so!