Stiftung Ravensburger Verlag

Dana Vowinckel erhält Buchpreis Familienroman

30. September 2024
Redaktion Börsenblatt

Für ihren Roman "Gewässer im Ziplock" bekommt die in Berlin und New York lebende Autorin Dana Vowinckel den Buchpreis Familienroman 2024 der Stiftung Ravensburger Verlag. Dieser ist mit 15.000 Euro dotiert.

Dana Vowinckel

"Gewässer im Ziplock" (suhrkamp nova, 2023) ist der erste Roman der 28-jährigen Dana Vowinckel. In der Begründung der Jury heißt es laut Mitteilung der Stiftung Ravensburger Verlag: "Der Roman vermittelt anschaulich Einblicke in den Alltag und die Erfahrungen jüdischer Familien in Deutschland, zugleich ist es eine Coming-of-Age-Geschichte. Fragen der Identität beschäftigen die pubertierende Tochter. Die Unterschiede in Biografie, Mentalität, religiösen und politischen Einstellungen und Verhalten ihrer Eltern und Großeltern empfindet das Mädchen als verwirrend. In dem familiären Durcheinander an Gefühlen und Standpunkten sucht Margarita nach einer eigenen Position. Sie wächst dreisprachig auf – Deutsch, Amerikanisch, Ivrit – und bewegt sich sprachlich geschmeidig, psychologisch aber überfordert in den Welten ihrer Eltern und Großeltern, wodurch der Roman eine besondere Intensität gewinnt."

Die Jury fährt fort: "Eine wichtige Parallelperspektive nimmt der Vater ein, dessen Arbeit als Kantor sehr genau beschrieben wird, während die linguistischen Lieblingsthemen der Mutter geschildert werden, ohne ihre Perspektive einzunehmen – die emotionalen Ausbrüche der Professorin erleben die Leser aus Sicht der Tochter. Mit diesem literarischen Kunstgriff gelingt es der Autorin (nicht ohne Komik), Nähe und Abstand der Figuren zueinander in souveräner Weise zu vermitteln und zu einem versöhnlichen und konstruktiven Ende mit veränderten, positiven Perspektiven für das Eltern-Tochter-Verhältnis zu führen."

Cover des prämierten Buchs

Der Roman vermittelt anschaulich Einblicke in den Alltag und die Erfahrungen jüdischer Familien in Deutschland, zugleich ist es eine Coming-of-Age-Geschichte. Fragen der Identität beschäftigen die pubertierende Tochter.

Aus der Jury-Begründung

Auszeichnung für familienbezogenen Roman oder Erzählungen

Der zum 14. Mal verliehene Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag zeichnet jährlich den Autor oder die Autorin einer deutschsprachigen Publikation erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie, Autobiografie, autofiktionaler Text) aus. Die Preissumme von 15.000 Euro erhält ein Schriftsteller oder eine Schriftstellerin, "der oder die mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet".

Die Berater und Entscheider

Bei der Auswahl des Buchpreises lässt sich die Stiftung von Fachleuten aus Literaturkritik und Buchhandel beraten. Im Jahr 2024 waren dies Dr. Uwe Wittstock (Literaturkritiker und Buchautor), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Cornelia Geißler (Berliner Zeitung), Mareike Fallwickl (Literaturbloggerin und Buchautorin), Michael Riethmüller (Buchhandlung RavensBuch) und Andrea Reidt federführend (Journalistin und Buchautorin).

Preisverleihung im November

Die Preisverleihung findet am 11. November 2024 in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg statt. Stiftungsvorstand Johannes Hauenstein übergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis. Die Laudatio hält der Literaturkritiker Uwe Wittstock.