Für sein Werk

Christoph Ransmayr erhält Ludwig-Börne-Preis 2020

6. August 2021
von Börsenblatt

Dem Schriftsteller Christoph Ransmayr wird in diesem Jahr der Ludwig-Börne-Preis durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verliehen.

„Die Reden und Reportagen Ransmayrs zeichnen sich durch genaue Weltbeobachtung und tiefe Menschlichkeit aus. In Zeiten geprägt von Uneinigkeit und Abgrenzungen, hält er auf emphatisch-aufklärerische Weise das Einende hoch“, heißt in der Begründung des diesjährigen Preisrichters Bundespräsident Frank Walter-Steinmeier. „Weder Nation, noch Konfession, noch Stand, noch Geschlecht sind es, die für ihn zählen, sondern allein die Gleichheit der Menschen und das Geheimnis der Existenz.“

Der vom Vorstand der Ludwig-Börne-Stiftung ernannte Preisträger entscheidet in alleiniger Verantwortung über den Preisträger. Der Ludwig-Börne-Preis soll deutschsprachige Autoren ehren, die im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet haben.

Gewürdigt wird der Autor Christoph Ransmayr am Sonntag, den 8. August im Schloss Bellevue. Die Preissumme beträgt 20.000 Euro.

Petra Gropp, Programmleiterin Literatur bei S. Fischer, Verlagsheimat von Christoph Ransmayr, freut sich über die Würdigung seines Werks. „Christoph Ransmayr ist ein Reisender, ein Chronist, ein großer Erzähler von Menschheitsgeschichten – und er ist ein politischer Redner. Schonungslos berichtet er von Krieg, Gräuel und Folter, von Gedankenlosigkeit und menschenverachtendem Denken. Hass und Ausgrenzung setzt Christoph Ransmayr Geschichten entgegen, die von großer Menschlichkeit und einem existentiellen Trost zeugen, Geschichten, die Menschen verbinden, in denen wir das Gemeinsame erkennen.“

Ransmayr wurde 1954 in Wels, Oberösterreich geboren und studierte Philosophie und Ethnologie in Wien. Nach seiner Arbeit als Kulturredakteur und Autor für verschiedene Zeitschriften arbeitet er seit 1982 als freier Schriftsteller und lebt in Wien und Irland. Er wurde bereits mit zahlreichen Literaturpreises ausgezeichnet, darunter der Franz-Kafka-Preis, Friedrich-Hölderlin.-Preis, Heinrich-Böll-Preis oder der Bayerische Buchpreis. 

Zuletzt wurde Eva Menasse von Florian Illies mit dem Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet.