Krimipreis

Anthony Horowitz erhält Rheinbacher Glasdolch

3. April 2023
Redaktion Börsenblatt

Der englische Autor Anthony Horowitz, bekannt etwa durch die "Alex Rider"-Reihe und Drehbücher für "Inspector Barnaby", erhält für sein bisheriges Werk den Krimipreis "Rheinbacher Glasdolch". Er kommt zur Verleihung in die Voreifel.
 

Plakat

Anthony Horowitz erhält den 5. Rheinbacher Glasdolch für sein literarisches Lebenswerk, heißt es in der Jury-Begründung, "da sein sowohl umfangreiches als auch mannigfaltiges Œuvre beste Krimitradition auf hohem Niveau weiterführt, dabei intelligente Unterhaltung bietet und durch seine Interliterarizität besticht. Darüber hinaus begeistert seine humorvolle Art."

Die Preisverleihung findet am 10. November in Rheinbach statt.

Zum Preisträger

Anthony John Horowitz, geboren 1955, ist ein englischer Roman- und Drehbuchautor, dessen Hauptwerk im Bereich des Krimigenres liegt. Sein erstes Buch erschien 1979. Im englischsprachigen Raum zählt er zu den erfolgreichsten und produktivsten Schriftstellern. Seine Bücher erscheinen in mehr als dreißig Ländern.

International bekannt wurde er zunächst mit seiner Reihe um den jugendlichen Agenten "Alex Rider", in der zwischen 2000–2020 dreizehn Bände erschienen (deutsche Ausgaben bei Ravensburger). Weitere Serien im Jugendbuchbereich sind die auch für TV und Kino verfilmten "The Diamond Brothers" und "Die fünf Elemente".

Der von den Erben Ian Flemings offiziell mit der "Lizenz zum Schreiben" ausgestattete Autor verfasste zudem bereits mehrere James-Bond-Romane, die zu unterschiedlichen Zeiten im 007-Universum spielen. Seine drei Sherlock-Holmes-Romane wurden von der Sherlock-Holmes-Gesellschaft hochgelobt.

Zuletzt erfreute Horowitz seine Leser:innen zudem mit Romanen aus zwei weiteren Reihen, so die Mitteilung weiter. Die Susan-Ryeland-Krimis um eine Lektorin und den von ihr gehassten Starautor sind unter anderem eine Hommage an Agatha Christies "Hercule Poirot". Eine moderne Sherlock Holmes/Doktor Watson-Kombination liegt der Hawtorne-ermittelt-Serie zu Grunde. In ihr klärt der gleichnamige Ex-Scotland-Yard-Detektiv knifflige Fälle, als Side-Kick an seiner Seite und oft auf falscher Fährte: eine fiktionalisierte Version von Anthony Horowitz. "Auch diese Bücher sind klug konstruiert und amüsant", so die Mitteilung zum Rheinbacher Glasdolch.

Horowitz ist zudem ein bekannter Drehbuchautor. So hat er zahlreiche Folgen der ITV-Krimiserien "Midsomer Murders" (dt.: "Inspektor Barnaby") und "Agahtha Christie’s Poirot" geschrieben und ist sowohl Erfinder als auch Autor der ITV-Serien "Foyle’s War", "Collision" und "Injustice" sowie der BBC-Serie "New Blood". Auch das Drehbuch zur Verfilmung des ersten Alex Rider-Buchs stammt von ihm und er war Produzent der TV-Serie, die auf "Strombreaker" aufbaut. Ferner adaptierte er seinen Krimi "Magpie Murders" (dt. "Die Morde von Pye Hall") zu einer TV-Miniserie.

Horowitz wurde mehrfach ausgezeichnet: 2003 erhielt er den renommierten Red House Children’s Book Award. 2014 wurde er zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) und 2022 zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) ernannt, beides für Verdienste um die Literatur. 

Zum Rheinbacher Glasdolch

2017 beschlossen der Rheinbacher Buchhändler Christoph Ahrweiler (Buchhandlung Kayser) und der Rheinbacher Verleger Winrich C.-W. Clasen in der Stadt ein neues Krimifestformat zu etablieren: Die Rheinbacher Krimiwoche. Höhepunkt sollte die Verleihung eines Preises an einen langjährigen, in gleichbleibender Qualität schreibenden Krimiautor bzw. eine Krimiautorin für das literarische Lebenswerk werden. Da Rheinbach in der Nachkriegszeit zur "Stadt des Glases" geworden ist, lag es nahe, den Rheinbacher Krimipreis mit der Rheinbacher Glasindustrie zu verknüpfen: Daher wird seit 2017 der "Rheinbacher Glasdolch", ein hundertprozentig aus Glas gefertigter Dolch von etwa 25–30 cm Länge angefertigt und als Preis vergeben. Jeder "Rheinbacher Glasdolch" ist ein Kunstwerk anders als die früheren Exemplare, die einzeln für den jeweiligen Preisträger von Dozenten der Staatlichen Glasfachschule hergestellt werden.

Bisherige Preisträger:innen: 2020 Jussi Adler-Olsen, 2019 Wolfgang Schorlau, 2018 Val McDermid und 2017 Peter James.