Literaturpreise

Annett Gröschner wird Mainzer Stadtschreiberin 2025

8. November 2024
Redaktion Börsenblatt

ZDF, 3sat und die Landeshauptstadt Mainz ernennen die in Berlin lebende Schriftstellerin Annett Gröschner zur 40. Mainzer Stadtschreiberin. Ihr wird der Preis im April 2025 verliehen.

Annett Gröschner

Der Literaturpreis Mainzer Stadtschreiber ist mit 12.500 Euro dotiert. Die Preisträgerin Annett Gröschner erhält zudem für ein Jahr Wohnrecht in der Stadtschreiberwohnung, die im Herzen der Mainzer Altsadt liegt, sowie das Angebot, gemeinsam mit dem ZDF und 3sat einen Film nach freier Themenwahl zu produzieren. 

"Originell und erfahrungssatt" nennt die Jury das Werk von Annett Gröschner. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: "Ihre Erzählungen, Essays und Romane fügen sich zu einem dichten Gewebe, in dem sie die deutsche Geschichte auf wache und immer anregende Weise einfängt. Als neugierige Chronistin nicht nur der eigenen Biografie im Osten Deutschlands spürt sie mit einem feinen Sensorium für Vergessenes und Verdrängtes den Lebensläufen von Menschen und dem Schicksal von Orten nach. Ihre Offenheit und Empathie taucht die Welt dabei jedes Mal in neues Licht."

Der Jury gehören Dörte Hansen, Eva Menasse, Peter Stamm, Feridun Zaimoglu, ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke, ZDF-Kulturchefin Anne Reidt, 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau, 3sat-Literaturkritiker Michael Schmitt, ZDF-Kulturredakteurin Susanne Becker, Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse sowie die aktuelle Stadtschreiberin Julia Schoch an. 

 

 

Über Annett Gröschner

Die ausgezeichnete Autorin Annett Gröschner wurde 1964 in Magdeburg geboren und lebt seit 1983 in Berlin, zunächst als Germanistik-Studentin, später als Publizistin bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. 1993 erschien ihr erster Gedichtband "Herzdame Knochensammler". Es folgten unter anderem die Romane "Moskauer Eis" (Aufbau) und "Walpurgistag" (DVA) sowie mehrere Essay- und Erzählungsbände. Zuletzt veröffentlichte sie das Sachbuch "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat" (Hanser) zusammen mit Peggy Mädler und Wenke Seemann. Im März 2025 erscheint ihr neuer Roman "Schwebende Lasten" (C.H. Beck). 

Im Mittelpunkt steht die Kranfahrerin Hanna Krause, deren wechselvolle Lebensgeschichte beispielhaft ist für ein Frauenleben im Osten Deutschlands im 20. Jahrhundert.

Für ihr Werk wurde Gröschner vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Klopstock-Preis des Landes Sachen-Anhalt für ihr Gesamtwerk.