Annett Gröschner erhält Klopstock-Preis
Die Schriftstellerin Annett Gröschner wird mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur 2021 des Landes Sachsen-Anhalt für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Der Förderpreis geht an Magdeburger Autor Henning Moneta.
Die Schriftstellerin Annett Gröschner wird mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur 2021 des Landes Sachsen-Anhalt für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Der Förderpreis geht an Magdeburger Autor Henning Moneta.
Das teilte die Staatskanzlei Sachsen-Anhalts mit. Der Hauptpreis für Annett Gröschner isz mit 12.000 Euro dotiert, für den Förderpreis erhält Henning Moneta 3.000 Euro Preisgeld.
Staats- und Kulturminister Rainer Robra sagte: "Mit Annett Gröschner ehren wir eine Schriftstellerin, die sich seit fast drei Jahrzehnten mit den gesellschaftlichen Veränderungen und Umbrüchen im wiedervereinigten Deutschland beschäftigt. Ihre Werke sind von literarischer Genrevielfalt, Formenreichtum und präziser Analyse geprägt. Dabei erfolgt ihre Rückschau auf die untergegangene DDR mit differenziertem und vielschichtigem Blick und ohne vordergründige Nostalgie. Der Umgang mit der Vergangenheit ist für sie kein Selbstzweck, sondern eine wichtige Erfahrung zur Lösung der Probleme unserer Zeit."
Die Jury schrieb in ihrer Begründung: "Wer Gröschner liest, wird die Gegenwart anders sehen können".
Annett Gröschner wurde 1964 in Magdeburg geboren und zog in den 80er Jahren nach Berlin (Prenzlauer Berg). Beiden Orten ist sie seither als Autorin eng verbunden. Ihr facettenreiches Werk reicht von Gedichten, Reportagen ("Ybbotaprag"), Interviewmontagen ("Verlorene Wege"), Biografien ("Ein Koffer aus Eselshaut"), experimentellen Fotobüchern über die Berliner Mauer, einem Porträt des 1. FC Magdeburg bis zu Romanen wie "Moskauer Eis" (Aufbau) und "Walpurgistag" (DVA).
Förderpreisträger Henning Moneta wurde 1966 in Gehrden (Hannover) geboren, studierte Verwaltungswissenschaften mit anschließender Promotion. Anschließend arbeitete er für einige Jahre als Berater buddhistischer Organisationen in Asien. Nach seiner Rückkehr studierte er drei Semester evangelische Theologie in Bielefeld. Seit 2001 lebt Moneta in Magdeburg und ist freiberuflich als Umweltberater und Autor tätig. Anfang 2021 debütierte er mit dem Roman "Schlussapplaus" im Mitteldeutschen Verlag.
Rainer Robra sagt zum Preisträger: "Henning Moneta hat in Literaturwettbewerben und mit seinem Erstlingsroman seine herausragende literarische Begabung unter Beweis gestellt. In seinem Debütwerk erzählt auf sprachlich beeindruckendem Niveau und begleitet mit Feingefühl und Milieukenntnis die Suche seiner Romanfiguren nach persönlichem Glück und ihrem Platz in der Gesellschaft."
Die offizielle Übergabe der Preise soll im September 2021 erfolgen.
Seit 2015 verleiht das Land Sachsen-Anhalt jährlich den "Klopstock-Preis für neue Literatur". Er stellt die höchste Auszeichnung des Landes auf diesem Gebiet dar. Eine hierfür eigens eingesetzte Jury bestimmt den Hauptpreisträger. Der Preis wird vergeben für ein deutschsprachiges Werk aus den letzten vier Jahren oder für eine literarisch wertvolle Gesamtleistung. Der Förderpreis wird auf der Grundlage von Vorschlägen des Literaturbeirates verliehen. Er richtet sich an Nachwuchsautoren aus Sachsen-Anhalt, deren Debütveröffentlichung bundesweit Beachtung gefunden hat.
Namenspatron des Preises ist der in Quedlinburg geborene Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), einer der bedeutendsten Dichter und Literaten des Zeitalters der Aufklärung. Bisherige Hauptpreisträger waren Ann Cotten (2015), Uwe Kolbe (2016), Thomas Melle (2017), Marion Poschmann (2018), Alexander Kluge (2019) sowie Clemens Meyer (2020).