Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle 2024

Anja Reumschüssel gewinnt mit Geschichte über Nahost-Konflikt

12. Juni 2024
von Börsenblatt

Am 11. Juni wurde entschieden, wer in diesem Jahr den 53. Buxtehuder Bullen erhalten soll. Verliehen wird er im November an Anja Reumschüssel für "Über den Dächern von Jerusalem".

Anja Reumschüssel, Preisträgerin des 53. Buxtehuder Bullen

Am 11. Juni wurde zum 53. Mal der Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle verliehen. Gewonnen hat, wie die Veranstalter mitteilten, in diesem Jahr Anja Reumschüssel für "Über den Dächern von Jerusalem" (erschienen im Carlsen Verlag), eine generationenüberspannende Geschichte über den Nahost-Konflikt. Der Roman erschien im Februar 2023 bereits mehrere Monate vor dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die Autorin, die gleichzeitig auch Journalistin ist, beleuchtet in ihrem Romandebüt die Ursprünge des Konflikts sowie historische Fakten. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, 1947/1948 und 2023 und ist aktueller denn je.

Der Preisentscheid

Der Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle ist auf 5.000 Euro dotiert und die offizielle Preisverleihung während der "BullenKulturTage" am 7. November geplant. 10 Jahre ist es her, dass ein deutschsprachiger Originaltitel den Preis erhalten hat. Dabei handelte es sich 2014 um David Safiers "28 Tage lang", ebenfalls ein fiktionaler Rima basierend auf historischen Ereignissen.

Circa 130 Gäste waren zum Preisentscheid im Stieglitzhaus anwesend. Verkündet wurde das Votum von Torsten Lange, dem Leiter der Fachgruppe Kultur, Tourismus und Stadtmarketing der Hansestadt Buxtehude. Im Publikum haben dabei erstmalig in der Geschichte des Preises gleich zwei nominierte Autorinnen der Shortlist mitgefiebert: Sowohl Preisträgerin Anja Reumschüssel, als auch die Zweitplatzierte Yasmin Dreyer. Dreyers Buch "Arcadia – die Auserwählten" (cbj) konnte besonders bei den Jugendlichen überzeugen, während Reumschüssel die Favoritin der Erwachsenenjury war. Anja Reumschüssel hat sich mit 102 Punkten durchgesetzt. Während der anderthalbstündigen Preisentscheidung gab es außerdem ein kurzes Theaterstück und einen Rap mit dem Titel "Der Leser" zu sehen, dargeboten von den Schüler:innen der neunten Klasse der Halepaghen-Schule Buxtehude. Darunter waren auch zwei Mitglieder der Jugendjury.

Die Longlist umfasste 80 Titel, von denen die Jurymitglieder jeweils bis zu 40 gelesen haben. Die Jurymitglieder verteilten sich über sieben Bundesländer. Projektleiterin Melanie Hainke betont auch die noch die dagewesene Männerquote von drei bei den Erwachsenen und vier bei den Jugendlichen.

Weitere Titel der Shortlist

  • Holly Bourne: Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir) (dtv)
  • Aimée Carter: Royal Blood (ONE Verlag)
  • Astrid Sy: Nenn keine Namen (GERSTENBERG)