In der Begründung der Jury heißt es: "In seinen einerseits fragilen und zarten, andererseits kräftigen bis zornigen Gedichte drängt uns Alexandru Bulucz eine existenzielle Erfahrung auf, die nicht von den Rändern Europas herkommt, sondern aus ihrer Mitte. Er zeigt, dass die europäische Geschichte keinesfalls vergangen und damit abgeschlossen ist, sondern dass sich erlittene Verluste weder verschweigen noch verdrängen lassen. Sie bleiben tief in den Menschen lebendig. Erst Benennung und damit Akzeptanz dieser Verluste machen uns auch die Gegenwart mit ihren Problemen verständlicher."
Alexandru Bulucz wurde 1987 in Alba Iulia geboren. Er emigrierte mit seiner Mutter und Schwester im Jahr 2000 von Rumänien nach Deutschland und lebte in Aschaffenburg, Bad Sooden-Allendorf und Frankfurt am Main, wo er von 2008 bis 2016 Germanistik sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studierte. Seit 2013 veröffentlicht Bulucz regelmäßig Lyrik in Literaturzeitschriften und Anthologien. Bislang sind von ihm die Gedichtbände "Aus sein auf uns" (2016), "was Petersilie über die Seele weiß" (2020, Schöffling & Co.) und "Stundenholz" (2024, Schöffling & Co.) erschienen.
Seine Lyrik wurde in mehrere Sprachen übersetzt, und er wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschlandfunk-Preis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2022. Neben seiner Arbeit als Lyriker ist Bulucz seit der Gründung des PEN Berlin im Jahr 2022 Board-Mitglied des Vereins. Er lebt und arbeitet in Berlin