Albrecht Selge wird Bonner Stadtschreiber
Der Verein Lese-Kultur Godesberg hat das Literaturstipendium zum fünften Mal vergeben. Im Jahr 2022 an den in Berlin lebenden Schriftsteller Albrecht Selge.
Der Verein Lese-Kultur Godesberg hat das Literaturstipendium zum fünften Mal vergeben. Im Jahr 2022 an den in Berlin lebenden Schriftsteller Albrecht Selge.
Albrecht Selge wird drei Monate in Bad Godesberg leben und schreiben können und erhält jeweils 2.500 Euro pro Monat und freie Unterkunft.
„Unser Stadtschreiber soll die Möglichkeit haben, hier am Rhein ohne finanziellen Druck an einem Schreibprojekt zu arbeiten“, erklärt die Vereinsvorsitzende Barbara Ter-Nedden. Dafür sucht der Verein aber noch Literaturbegeisterte, die in Godesberg eine Wohnung zur Verfügung stellen. „Wir bezahlen die Nebenkosten und stellen eine Spendenquittung aus“, so Ter-Nedden.
Selge wurde aus 69 Bewerbungen ausgewählt. Er habe durch sein breit gefächertes Werk überzeugt. Es umfasse eindringliche Gesellschaftsportraits etwa im Roman „Fliegen“ (Rowohlt, 2019) oder in „Trunkene Fahrt“ (Rowohlt, 2016). In „Beethovn“ (Rowohlt, 2020) gelinge es Selge, auf poetisch-fantasievolle Weise für den berühmten Sohn Bonns zu begeistern. 2022 habe er sein literarisches Können durch den Jugendroman „Luyanta“ unter Beweis gestellt.
Selge selbst freue sich selbst auch sehr, drei Monate in Bonn schreiben zu können. Zuvor habe er sich wegen seiner Familie mit drei Kindern nie um ein auswärtiges Aufenthaltsstipendium beworben. „„Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Ich empfinde gerade sogar eine Art Notwendigkeit – und etwas Aufregung!“ Er habe während seiner Recherche für „Beethovn“ mit seiner Tochter schon „wunderschöne Tage“ in Bonn verbracht. „Ich fand die Stadt entspannt, zuvorkommend und gut gelaunt.“