"Prix Voltaire"-Preisträgerin 2020

Pham Doan Trang in Vietnam zu Haftstrafe verurteilt

15. Dezember 2021
Redaktion Börsenblatt

Die vietnamesische Verlegerin, Autorin und Journalistin Pham Doan Trang, "Prix Voltaire"-Preisträgerin 2020, ist in Hanoi zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die International Publishers Association (IPA) verurteilt dies aufs Schärfste.

Am 14. Dezember habe die "Washington Post" berichtet, dass Pham Doan Trang vom Volksgerichtshof in Hanoi wegen Verbreitung staatsfeindlicher Propaganda zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden sei, so die IPA in einer Mitteilung.

José Borghino, IPA-Generalsekretär, sagte dazu: "Alle öffentlich zugänglichen Informationen über diesen Fall, die Anklage und den Prozess machen es unmöglich, dies als etwas anderes als einen Schauprozess zu betrachten. Der Internationale Verlegerverband spricht Pham Doan Trang seine Anerkennung für ihren Mut angesichts dieser Verfolgung aus, die nur dazu dienen kann, andere zum Schweigen zu bringen."

Laut "Washington Post" sei Trang nach ihrer Verhaftung bis zum 19. Oktober dieses Jahres in Isolationshaft gewesen, bis sie sich mit einem ihrer Anwälte treffen durfte. Ihren Anwälten zufolge wurde sie erst einen Tag zuvor über ihren Verhandlungstermin informiert.

Das Schlussplädoyer von Pham Doan Trang wurde hier veröffentlicht. Ihre Anwälte hätten bestätigt, dass sie gegen das Urteil Berufung einlegen werden.

Pham Doan Trang erhielt den IPA Prix Voltaire 2020 im Namen des Liberal Publishing House. Kurz vor ihrer Verhaftung erstellte sie ein Video über die Situation des unabhängigen Verlagswesens in Vietnam: