Kurz vor seinem 90. Geburtstag

Peter Bichsel ist tot

18. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Er war produktiv bis zum Schluss: Der Schweizer Autor Peter Bichsel ist am Samstag im Alter von 89 Jahren gestorben.

Der Autor sei im Kreise seiner Familie "friedlich eingeschlafen", meldete die "Solothurner Zeitung" – Bichsel starb nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag. 

Bis zuletzt schrieb Peter Bichsel Kurzgeschichten und seine sehr bekannten Kolumnen für die "Schweizer Illustrierte", als Kolumnist, u.a. für den "Tages-Anzeiger" oder "Die Weltwoche" machte er sich einen Namen. Bichsel war Mitglied der Gruppe 47 und der Akademie der Künste in Berlin. Zuletzt veröffentlichte Bichsel die Erzählbänder "Die schöne Schwester Langeweile" (2023) und "Im Winter muss mit Bananenbäumen etwas geschehen" (2021). Bichsel lebte in Solothurn. Dort gründete er im Jahr 1978 die Solothurner Literaturtage. Als Gastdozent war er an vielen Universitäten in Deutschland und den USA unterwegs.

Sein Erzählband "Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennen lernen" machte ihn 1964 bekannt, auch wegen einer hymnischen Besprechung des Kritikers Marcel Reich-Ranicki.

 

Das SRF würdigte Bichsel als einen "Großmeister des Kleinen". Pia Reinacher hob in der "F.A.Z." in einem Nachruf hervor, sein "ausgeprägter Sinn für die unberechenbaren Kapriolen des Schicksals und eine Form von Bauernschläue, mit der er andere durchschaute eröffneten ihm ein immenses Stoffreservoir."