Verleger Alain Gründ ist tot
Der französische Verleger Alain Gründ ist am 14. Juli gestorben. Er wurde 83 Jahre alt.
Der französische Verleger Alain Gründ ist am 14. Juli gestorben. Er wurde 83 Jahre alt.
Gründ, der bereits seit Jahren an der Parkinson-Krankheit litt, starb an den Folgen einer Corona-Infektion, wie seine Frau Monique Souchon-Gründ dem Börsenblatt mitteilte. Trotz seiner Parkinson-Erkrankung war Gründ ein aktives Mitglied der französischen Buchbranche und war zuletzt 2018 auf der Frankfurter Buchmesse zu Besuch. Für die Frankfurter Buchmesse war Gründ 13 Jahre als Berater tätig.
Im Jahr 1963 hatte Alain Gründ die Geschäftsführung der traditionsreichen Éditions Gründ übernommen – im Alter von gerade einmal 24 Jahren. Er blieb Präsident und geschäftsführender Generaldirektor des Familienbetriebs von 1988-2007. Die Liste seiner ehrenamtlichen Aktivitäten in der Buchbranche ist gewaltig. U.a. war er Präsident des Deutsch-Französischen Kulturrats, Vorsitzender des Urheberrechtsausschusses im europäischen Verlegerverband und Generalsekretär des französischen Buchhändlerverbands. Ausgezeichnet wurde er mit dem nationalen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und der Vermeil-Medaille der Stadt Paris.
1981 veröffentlichte sein Verlag die französischen Ausgaben „Où est Charlie?“ („Where’s Waldo?“) – ein gewaltiger Erfolg. Monique and Alain Gründ gründeten 1991 in Prag den Kinderbuchverlag Brio, in dem sie tschechischen Illustrator:innen ein Zuhause gaben.
„Alain war instrumental in den deutsch-französischen Beziehungen, ein großer Verleger und ein enger Freund der Frankfurter Buchmesse“, würdigte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, den Verstorbenen.