In einem Statement auf der Homepage des Katapult-Magazins äußert sich Fredrich zu den Vorwürfen.
„In einem Punkt hat Niggemeier recht: Wir hatten nicht nur Erfolge mit dem Projekt. Ich verstehe, dass genau die Leute, von denen wir uns wieder trennen mussten und die Niggemeier für seinen Artikel interviewt hat, verärgert sind. Doch diese Trennungen waren für KATAPULT existenziell und unumgänglich: Manche Leute haben trotz Bezahlung keine Artikel abgegeben, manche haben diskriminierende Sprache verwendet, manche haben bei der Übersetzung unserer Artikel in andere Sprachen eigenmächtig kritische Abschnitte über die Ukraine entfernt. Diesen letzten Punkt kann ich sogar ein wenig verstehen. Die Leute wollten das Maximum für ihr Land herausholen. Aus journalistischer Sicht ist dieses Vorgehen jedoch untragbar. Wir sind nicht die Pressestelle der ukrainischen Regierung. Wir sind Journalist:innen. Auch wenn wir unsere Projekte oft auch aus idealistischen Motiven beginnen“, so Fredrich.
Niggemeier stütze seine Ausführungen auf zum Teil haltlose Vermutungen und Vorwürfe ehemaliger Mitarbeitender, so Fredrich, und unterstelle damit ein Kalkül, das es nie gegeben habe. „Niggemeier veröffentlicht sie trotzdem. Er weiß, dass sich die Aussagen nicht beweisen lassen, und sät die Zweifel trotzdem.“
Dass er es nicht geschafft habe, grundlegende Erwartungen zu erfüllen, und schlecht kommuniziert zu haben, störe Fredrich.
„Dass ich das Projekt nicht mit der konsequenten Ausdauer verfolgt habe, wie ich es angekündigt habe: Auch das tut mir leid. Ich wollte, es wäre anders, und ärgere mich über mich selbst. Deshalb ziehe ich daraus die Konsequenzen: Ich werde die operative Geschäftsführung sowie die Chefredaktion von KATAPULT abgeben. Die beiden neuen Geschäftsführerinnen werden Nasrin Morgan und Juli Katz sein, derzeit Referentin der Geschäftsführung und Online-Chefredakteurin. Die Besetzung der Chefredaktion steht noch aus.“
Sein Rücktritt habe außerdem ein konkretes Ziel. Er wolle nicht zurücktreten, und sein Vorhaben, das er „großspurig initiiert habe“, vergessen.