Hungerstreik

PEN solidarisiert sich mit Sihem Bensedrine

21. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Das PEN-Zentrum Deutschland solidarisiert sich mit der Menschenrechtlerin und früheren Writers-in-Exile-Stipendiatin Sihem Bensedrine. Diese hatte am 14. Januar 2025 in einem Gefängnis in Tunis einen Hungerstreik begonnen.

Wie der deutsche PEN mitteilt, zeigt er sich alarmiert über Berichte, nach denen die Menschenrechtlerin Sihem Bensedrine am 14. Januar 2025 im Frauengefängnis La Manouba in der tunesischen Hauptstadt Tunis einen Hungerstreik begonnen hat.

Als Grund für ihren Streik gibt sie die willkürliche Untersuchungshaft an, in der sie sich seit dem 14. August 2024 befindet. Laut PEN wurden gegen Bensedrine haltlose Vorwürfe erhoben, die unter anderem die Gefährdung der öffentlichen Ordnung betreffen, um ihren Einsatz für Menschenrechte zu diskreditieren.

"Der Hungerstreik von Sihem Bensedrine ist ein eindringlicher Appell für Gerechtigkeit und Menschenrechte. Ihr Mut erinnert uns alle daran, nicht wegzusehen und aktiv zu werden“, erklärt Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN-Zentrums Deutschland. "Die Freiheit des Wortes zu verteidigen ist unsere Aufgabe, wir sind betroffen, dass ausgerechnet eine ehemalige Stipendiatin wegen ihres Einsatzes für Meinungsfreiheit in solch einer Notlage ist“, betont Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland.

"Sihem Bensedrine hat sich über Jahrzehnte hinweg unermüdlich für Demokratie, Gerechtigkeit und Menschenrechte eingesetzt“, erinnert Writers-in-Exile-Beauftragte Astrid Vehstedt und fordert die sofortige Freilassung von Bensedrine. Nach einem Gaststipendium der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte lebte diese von Januar 2006 bis Dezember 2007 als Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN im Hamburger Exil. Bensedrine arbeitete an wichtigen Publikationen, die internationale Aufmerksamkeit auf die Unterdrückung in Tunesien lenkten. Als ehemalige Präsidentin der tunesischen Wahrheits- und Würdekommission setzte sie sich für die Aufarbeitung von Verbrechen der Diktatur und die Rechte der Opfer ein.

Gemeinsam mit Amnesty International und der Hamburger Stiftung für politische Verfolgte beobachtet der deutsche PEN die Lage weiter und ruft die politisch Verantwortlichen dazu auf, für die Autorin aktiv zu werden.