Geschäftsjahr 2021

Orell Füssli: Buchhandels-Sparte mit plus 7,4 Prozent

10. März 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Orell Füssli Konzern meldet für sein Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 210,4 Millionen Schweizer Franken – und damit 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr (218,6 Millionen Franken). Die Buchhandels-Sparte konnte deutlich zulegen.

Der leicht tiefere Umsatz für den Orell Füssli Konzern sei "insbesondere auf zurückhaltende Kundenneuinvestitionen und Verschiebungen im Projektgeschäft bei Zeiser sowie eine erhöhte Wettbewerbsintensität im Sicherheitsdruck zurückzuführen", heißt es in der Pressemitteilung zur Bilanz des Geschäftjahrs 2021. Sowohl Auftragsbestand als auch Auftragseingang hätten sich zum Jahresende auf einem guten Niveau befunden.

Das Betriebsergebnis (EBIT) sei 2021 auf 15,4 Millionen Franken gestiegen (Vorjahr: 14,4 Millionen), was einer Marge von 7.3 Prozent entspreche. Das Jahresergebnis des Orell Füssli Konzerns belief sich laut Mitteilung auf 12,1 Millionen Franken und lag damit aufgrund höherer Steuern, negativen Währungseffekten (CHF/EUR) und eines dadurch geringeren Finanzergebnisses unter Vorjahr (15,0 Millionen Franken). Das Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile betrug 138,8 Millionen Franken (Vorjahr: 144.,5 Millionen Franken). Die Eigenkapitalquote habe sich markant auf 74,7 Prozent erhöht (Vorjahr: 66,4 Prozent).

Die Strategie von Orell Füssli fokussiere auf Geschäftsfelder, die auf den Wachstumsmärkten Sicherheit und Bildung aufbauen, heißt es weiter. Im Bereich Sicherheitslösungen kam es zur Mehrheitsübernahme der Procivis AG und zur Akquisition von Inspectron.

Mit der Beteiligung von Orell Füssli Thalia an der Weiterbildungsplattform Evrlearn habe der Geschäftsbereich Buchhandel seine Kompetenz und führende Marktposition im strategisch wichtigen Segment für digitale Bildung gefestigt. Die auf Beschaffung, Distribution und Nutzung gedruckter und elektronischer Medien für Geschäftskunden spezialisierte Delivros Orell Füssli AG vermochte mit der Übernahme der Lehmanns Media AG ihre Position im Schweizer B2B-Markt weiter auszubauen.

Aufgrund des starken digitalen Fokus in der Zukunftsgestaltung des Konzerns hat der Verwaltungsrat 2021 einen "Digitalausschuss" gebildet. Dieser wird von Luka Müller, Mitglied des Verwaltungsrats, geleitet.

Buchhandel

Orell Füssli Thalia vermochte 2021 mit einem Gesamtumsatz von 206,6 Millionen Schweizer Franken (Vorjahr: 192,4 Millionen Franken) erfolgreich zu meistern und kann trotz einer mehrwöchigen Schliessung aller Filialen im ersten Quartal auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken, bilanziert das Unternehmen. Die breit abgestützte Omnichannel-Strategie habe sich damit in einem weiteren Pandemiejahr bewährt.

Der Umsatz im von der Orell Füssli AG quotenkonsolidierten Geschäftsbereich Buchhandel betrug 2021 103,3 Millionen Schweizer Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 7,4 Prozent entspreche (96,2 Millionen Franken). Auch das quotenkonsolidierte Betriebsergebnis (EBIT) konnte laut Bilanz im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 7,5 Millionen Franken verbessert werden (Vorjahr: 5,5 Millionen Franken).

Der Buchhandel konnte sowohl beim stationären Geschäft als auch beim Digital- und Onlineversand ein Umsatzwachstum von 8,0 Prozent bzw. 4,7 Prozent erzielen. Der Geschäftskundenbereich, welcher Schulen, Firmen, Behörden und Bibliotheken mit Fachliteratur bedient, habe 2021 mit rund 14,8 Prozent am stärksten zugelegt.

Mit der Übernahme der Lehmanns Media AG im Oktober 2021 folgte ein weiterer Ausbau beim Angebot.

Orell Füssli Thalia AG konzentriere sich bei der Standortentwicklung weiterhin auf Geschäfte an hoher Frequenzlage wie Bahnhöfe, Einkaufs- oder Stadtzentren in der Deutschschweiz. 2021 wurden verschiedene Standorte neu eröffnet oder erneuert, so etwa in der Einkaufs-Allee Metalli in Zug, in den Bahnhöfen Zürich, Basel und St. Gallen. 2022 sind weitere Filialeröffnungen in der Zentralschweiz geplant, so etwa im Pilatusmarkt in Kriens/LU und im Bahnhof Luzern.

Für das laufende Jahr erwartet Orell Füssli für den Buchhandel eine moderate Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis.

Verlage

Die Verlage entwickelten sich gut und es gelang ihnen auch im Jahr 2021 einen positiven EBIT auszuweisen, so Orell Füssli zu dieser Sparte. Damit bestätigen sie den eingeschlagenen Weg, den Geschäftsbereich künftig auf die drei Standbeine juristische Medien, Lern- und Bildungsmedien sowie die bekannten Kinderbuchmarken Globi und Carigiet auszurichten.

Im Bereich der juristischen Medien zählte 2021 die 18. Auflage des ZGB/OR zu den Bestsellern. Ebenfalls gut entwickelt habe sich der Verkauf der Repetitorien und Übungsbücher und vor allem die dazugehörigen Kommentare.

Im Markt für Kinderbücher stand 2021 besonders der Band "Globi und Roger" im Mittelpunkt, der sich zu einem Bestseller entwickelte. Für die weitere Entwicklung verfolgen die Orell Füssli Verlage insbesondere im Lernmedienprogramm eine Strategie basierend auf E-Learning und hybriden Angeboten.

Dividende

Der Verwaltungsrat schlägt an der ordentlichen Generalversammlung vom 11. Mai 2022 vor, die Dividende zu erhöhen und eine Ausschüttung von 3,40 Schweizer Franken (Vorjahr: 3,00 Franken) je Orell Füssli Aktie zu genehmigen. Orell Füssli beabsichtige auch in Zukunft einen substanziellen Anteil von 60–80 Prozent des Reingewinns den Aktionären auszuschütten.

Aussichten 2022

Auf der Grundlage der vorliegenden Informationen rechnen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung für 2022 mit einem leichten Anstieg des Umsatzes. Die EBIT-Marge werde jedoch bedingt durch Vorleistungen ins digitale Geschäft, höheren Abschreibungen in Sachanlagen und verstärkter Reisetätigkeit zu Kundentreffen leicht unter Vorjahr liegen.

Der komplette Geschäftsbericht 2021 liegt als Download vor: hier