Nichts ist normal
Wie leben Autor:innen in Deutschland, die aus ihrer Heimat fliehen mussten? Drei Begegnungen in Berlin: Teil 1 mit der Kurdin Meral Šimšek.
Wie leben Autor:innen in Deutschland, die aus ihrer Heimat fliehen mussten? Drei Begegnungen in Berlin: Teil 1 mit der Kurdin Meral Šimšek.
Meral Šimšek spricht konzentriert, angespannt; erst gegen Ende unseres Treffens huscht öfter ein Lächeln über ihr Gesicht. Über die Umstände ihrer Ausreise nach Deutschland im vergangenen Sommer, mithilfe des PEN Berlin und vielen weiteren Unterstützern organisiert, möchte die türkisch-kurdische Schriftstellerin nicht sprechen – um niemanden zu gefährden.
Im Oktober 2021 wurde Šimšek wegen angeblicher »Propaganda für eine Terrororganisation« zu einer Haftstrafe verurteilt, wobei Passagen aus ihren Gedichten und internationale Literaturpreise als belastende Beweise bewertet wurden. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch über die griechische Grenze drohten ihr in einem weiteren Verfahren fünf Jahre Haft.
Manchmal fühle ich mich wie ein Vogel mit gebrochenen Schwingen.
Meral Šimšek
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