Um den Klimawandel abzubremsen, bleibe nur: "massiv CO2 einsparen", erklärte Anja Reschke in der Anmoderation zum TV-Magazin "Panorama", das am 12. Januar in der ARD ausgestrahlt wurde. "Und wenn man schnell etwas erreichen will, muss man bei denen sparen, die besonders viel CO2 verbrauchen." Und dann folgen einige Beispiele.
So wird etwa Verleger Julien Backhaus begleitet, der mit dem Privatjet von Wilhelmshaven nach Frankfurt am Main fliegt, um die Buchmesse zu besuchen. Eine Strecke von nicht einmal 500 Kilometer, so der Beitrag. "Klima, ist Ihnen egal?", wird er gefragt. Seine Antwort: "Ich mach mir wenig Gedanken darüber." Aber wenn sich alle so verhalten würden? Dann würde das Konzept nicht mehr funktionieren, so Backhaus: "Aber zum Glück gibt es ja immer eine Aufteilung in der Bevölkerung und ich gehöre eben zu der Kleinen, die sich das erlaubt." Er glaube auch, dass er damit niemandem aktiv einen Schaden zufüge. Wäre es so, würde er wahrscheinlich öfter darüber nachdenken.
Immer mehr reiche Menschen würden so reisen, berichtet "Panorama" weiter. Die Zahl der Privatjetflüge sei in Deutschland innerhalb eines Jahres um neun Prozent gestiegen. Und ein Flug im Privatjet verursache tonnenweise Treibhausgase.
Daten würden zeigen, so "Panorama": Allein die wenigen reichen Menschen – nur ein Prozent der Weltbevölkerung – würden extrem hohe Mengen an Treibhausgasen ausstoßen. 8,5 Milliarden Tonnen in einem Jahr. Das seien mehr als zum Beispiel die gesamte ärmere Hälfte mit 6,1 Milliarden Tonnen.
Dem Beispiel Backhaus wird eine Familie aus Sande im Norden Niedersachsens gegenübergestellt, die zur unteren Mittelschicht zählt. Das Auto benutzen sie selten, etwa, wenn sie die Tochter zum Chor bringen. Zehn Kilometer mit ihrem Diesel. Die Tochter könnte so 600mal zum Chor gefahren werden, bis sie den CO2-Ausstoß der einen Privatjet-Reise von Backhaus erreicht hätte, rechnet "Panorama" aus.
Weiter kommen im "Panorama"-Beitrag Mitglieder des Deutschen Maserati-Clubs, der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, ein Unternehmer aus der Tourismus-Branche oder Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zu Wort.
Die komplette Sendung kann noch in der ARD-Mediathek angeschaut werden.