Karriere

Mehrheit der Berufstätigen ist auch im Urlaub erreichbar

8. Juli 2024
von Börsenblatt

Die Mehrheit der Berufstätigen ist im Sommerurlaub beruflich erreichbar, vor allem über Anrufe und Kurznachrichten. Mehr als die Hälfte geht davon aus, dass ihre Vorgesetzten dies von ihnen erwarten. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom.

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Urlaubsreif, aber die Arbeit wird einfach nicht alle? 

Der Digitalverband Bitkom hat eine repräsentative Umfrage zur beruflichen Erreichbarkeit im Urlaub durchführen lassen. Im Zeitraum von KW 18 bis KW 21 wurden 1005 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt. Darunter seien 357 berufstätige gewesen, die einen Sommerurlaub geplant haben. Die Fragen lauteten: „Sind Sie im Sommerurlaub in diesem Jahr beruflich erreichbar?“ und „Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?“

„Sind Sie im Sommerurlaub in diesem Jahr beruflich erreichbar?“

Unter den Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, ist eine Mehrheit von 66% währenddessen auch beruflich erreichbar. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es sogar ganze 73%, bei den 16- bis 29-jährigen Berufstätigen sind es nur 51%. Im Gegensatz dazu will etwa ein Drittel (31%) im diesjährigen Sommerurlaub überhaupt nicht auf dienstliche Anfragen reagieren.

„Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?“

Als Grund für diese Erreichbarkeit gaben die meisten Befragten tatsächliche oder vermutete Erwartungen an.

  • 59% gingen davon aus, dass ihre Vorgesetzten dies von ihnen erwarten.
  • 51% sind der Meinung, dass ihre Kolleg:innen diese Erwartung an sie haben.
  • 46% sehen diese Erwartung bei ihren Kund:innen
  • 25% geht davon aus, dass Geschäftspartner von ihnen Erreichbarkeit erwarten
  • 13% haben Mitarbeiter:innen, von denen sie denken, dass sie Erreichbarkeit von ihnen erwarten
  • Nur 15% wollen im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein.

Aufschlüsselung nach Kommunikationskanälen

  • 65% sind telefonisch oder über Kurznachrichten (SMS oder WhatsApp) erreichbar
  • 29% lesen oder beantworten dienstliche Mails
  • 23% kann man über Videocalls per Facetime oder Zoom erreichen
  • 11% sind über Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack erreichbar.

Fazit und Lösungen

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder ordnet die Ergebnisse der Umfrage ein: "Gerade in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen für viele die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem. Umso wichtiger ist es, Auszeiten vom Job auch wirklich zur Erholung zu nutzen“. Er betont, dass der Urlaub nur in dringenden Notfällen gestört werden sollte. Die Arbeitgeber seien verantwortlich dafür, Vertretungslösungen rechtzeitig zu organisieren und für die Erreichbarkeit während Abwesenheiten klare Regelungen in ihrem Unternehmen zu etablieren.