Herstellung

Maschinenbauer Kolbus ist insolvent

24. Juli 2024
Redaktion Börsenblatt

Kolbus, ein deutscher Weltmarktführer für Buchbindereimaschinen, hat vergangene Woche Insolvenz im Eigenverwaltungsverfahren angemeldet. Insgesamt 550 Mitarbeiter:innen beschäftigt das 250 Jahre alte Traditionsunternehmen.

Archivaufnahme der Kolbus-Buchbinderei in Rahden

Mehreren Medienberichten zufolge hat das Maschinenbau-Unternehmen Kolbus mit Sitz in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) am Freitag, 19. Juli, einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Bielefeld habe dem Antrag entsprechend ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren angeordnet.

Laut Geschäftsführer Wilfried Kröger diene das Eigenverwaltungsverfahren dem Ziel, „verbesserte Sanierungs- und Restrukturierungsmöglichkeiten“ zu nutzen. Das Unternehmen und die insgesamt 550 Arbeitsplätze sollen so erhalten werden. Drei Monate erhalten die Mitarbeiter:innen des Unternehmens Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur. Anschließend sollen die Zahlungen wieder aus den Mitteln des Unternehmens erfolgen. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten würden unverändert fortgeführt, heißt es in der zitierten Pressemitteilung.

Der Sachverwalter Stefan Meyer und der Generalhandlungsbevollmächtigte Maximilian Michelsen zeigen sich positiv, gute Sanierungslösungen zu finden.

„Für diese Maschinen gibt es einen Markt, das Interesse der Kunden ist erheblich vorhanden, wie die Drupa im Mai gezeigt hat. Die dort und im Nachgang abgeschlossenen Projektverträge können ungehindert vom Eigenverwaltungsverfahren jetzt umgesetzt werden“, so Geschäftsführer Wilfried Kröger in der Pressemitteilung.

Kolbus ist ein knapp 250 Jahre altes Maschinenbau-Unternehmen, das sich mit dem Verkauf seines Klebebinder- und Buchlinien-Geschäfts in 2018 auf Verpackungs- und Buchdeckenautomaten sowie die Teilefertigung und das Giessereigeschäft konzentriert. Nach dem Verkauf 2018 beschäftigte Kolbus laut print.de noch 900 Mitarbeiter:innen.