Martin Kluger ist gestorben
Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Übersetzer Martin Kluger ist unerwartet am 28. April im Alter von 73 Jahren in Berlin gestorben.
Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Übersetzer Martin Kluger ist unerwartet am 28. April im Alter von 73 Jahren in Berlin gestorben.
Martin Kluger wurde am 9. Januar 1948 in Berlin als Sohn eines polnischen Juden geboren, der vor Nazi-Deutschland nach London geflohen und bei Kriegsende nach Berlin zurückgekehrt war. Martin Kluger studierte Anglistik und Linguistik, arbeitete als Werbetexter und literarischer Übersetzer. Zu den von ihm ins Deutsche übersetzte Autor*innen zählten Malcolm Lowry, Donald Barthelme, John Fowles, Iris Murdoch und Aharon Appelfeld. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen, schreibt der Dumont Buchverlag in einer Mitteilung.
1998 veröffentlichte Martin Kluger den Roman "Die Verscheuchte"; bei Dumont erschienen der Erzählungsband "Der Koch, der nicht ganz richtig war" (2006) und seine Romane "Abwesende Tiere" (2002), "Die Gehilfin" (2006) und "Der Vogel, der spazieren ging" (2008). Letztere standen beide auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
2009 wurde Martin Kluger mit dem Bremer Literaturpreis und ein Jahr davor mit dem Candide-Preis der Stadt Minden ausgezeichnet.
Hanser-Verleger Jo Lendle hat in der FAZ einen Nachruf auf Kluger, "einer der unentdecktesten entdeckungswürdigen Schriftsteller", veröffentlicht: "Im Zoo fand er Zuflucht vor der Welt"
Richard Kämmerlings hat einen Nachruf in der "Welt" geschrieben: "Mit dem ganzen Witz der Verzweiflung"