Woche für Woche aufwärts
Der Lockdown ist vorbei, doch vergessen ist er noch lange nicht – zumal die Nachwehen beim Branchenumsatz noch lange spürbar sein werden. Mit dem Branchen-Monitor Buch für den Monat Mai liegt nun zum ersten Mal wieder eine Monatsabrechnung vor, bei der alle Buchhandlungen in sämtlichen Bundesländern geöffnet hatten.
Nur eine kleine Delle
Und so sieht das Ergebnis aus: Über alle Vertriebswege hinweg notierte der Mai bei minus 2,2 Prozent – gegenüber dem Vorjahresmonat nur eine geringe Abweichung, wenn man bedenkt, dass der Mai 2019 einen Verkaufstag mehr hatte (nämlich 25 statt 24). Ohne den fehlenden Verkaufstag hätte das Vorjahresergebnis vermutlich getoppt werden können.
Ein Blick auf die Editionsformen zeigt, dass die Taschenbücher mit einem leichten Rückgang von 0,6 Prozent am besten abgeschnitten haben, Hard- und Softcover lagen mit 1,9 Prozent im Minus. Bei den Warengruppen leuchtete es gleich dreimal grün auf: Die Kinder- und Jugendbücher verfügen über jede Menge Schwung und landeten bei einem satten Zuwachs von 12,5 Prozent. Immerhin plus ein Prozent verzeichneten Naturwissenschaften, Medizin, Informatik und Technik und hauchdünne plus 0,2 Prozent gehen auf das Konto der Ratgeber. Größter Verlierer, man mag es kaum mehr schreiben, sind die Reisebücher mit Einbußen von 38,6 Prozent.
Die Mengen- und Preisentwicklung im Mai gestaltete sich in summa folgendermaßen: Die Preise legten um 2,2 Prozent auf 13,87 Euro zu, zugleich wurden 4,4 Prozent weniger Bücher abgesetzt.
Sortiment im Rückstand
Der Buchhandel vor Ort schnitt im Mai nicht so gut ab wie alle Absatzkanäle zusammen und verzeichnet ein Minus von sechs Prozent – auch das ist aber noch dicht dran am Vorjahresniveau, obwohl es einen Verkaufstag weniger gab. Hard- und Softcover verloren hier 6,2 Prozent, Taschenbücher 3,3 Prozent. Innerhalb der Warengruppen glänzten auch die Kinder- und Jugendbücher, allerdings nur mit einem Plus von 1,6 Prozent. Alle anderen Warengruppen landeten im Minus, die Belletristik beispielsweise mit 1,3 Prozent, die Ratgeber mit 2,9 Prozent.
Hilfreich war der Durchschnittspreis der verkauften Bücher, der im Sortiment von 13,36 Euro auf 13,87 Euro und damit um 3,8 Prozent nach oben kletterte. Diesem Preisanstieg stand im Vergleich zum Vorjahres-Mai jedoch ein Minus von 9,4 Prozent bei der Menge der verkauften Bücher gegenüber.