Positiv festgehalten hat der Bildungsbericht die zunehmende Bildungsbeteiligung und den quantitativen Ausbau des Bildungspersonals, sowie höhere Bildungsausgaben (allerdings konstant im Anteil am Brutto-Inlands-Produkt) und eine gestiegene Flexibilität bei Bildungsentscheidungen.
Allerdings hat der Bildungsbericht auch erklärt, dass der Einsatz von digitalen Medien in Bildungseinrichtungen nicht selbstverständlich ist und große Differenzen zwischen den einzelnen Einrichtungen aufweist, während der Einsatz zum informellen Lernen in der Freizeit selbstverständlich erscheint. In Hochschulen und der Weiterbildung sei der Einsatz von digitalen Medien verbreiteter als in Schule. Dort werden die Digitalen Kompetenzen der Schüler als „ausbaufähig“ beschrieben.
Negativ festgehalten hat der Bildungsbericht 2020, dass wieder mehr junge Menschen die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen und es über alle Bildungsbereiche hinweg, Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen gibt.
Sozialer Hintergrund, migrationsspezifische Benachteiligungen und regionale Unterschiede sind weiterhin große Einflussfaktoren auf den Bildungserfolg oder Misserfolg.
Gleichzeitig hat der Bildungsbericht auch festgestellt, dass das Bildungspersonal pädagogisch immer mehr gefordert ist. Besonders in der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist die Nachfrage weiterhin größer als das Angebot.
„Gerade in der Corona-Krise wurden Defizite bei der Digitalisierung im Bildungsbereich deutlich, die auch in diesem Bericht angesprochen werden. Denn die Ausstattung mit Hard- und Software ist das eine. Aber sie muss pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden“, so Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek. Man habe daher beim DigitalPakt Schule darauf geachtet, dass die Förderung digitaler Infrastrukturen auch mit der Entwicklung pädagogischen Konzepte einhergehe.
Dr. Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin sagte dazu, dass die Forschritte, die der Bildungsbericht aufweist, gleichzeitig die größten Bauchstellen blieben. „Chancengereichtigkeit, Durchlässigkeit und Auftsiegsorientierung. Die Corona-Krise ist eine immense Herausforderung für die gesamte Bildungslandschaft, die Bildungsungerechtigkeit zu verschärfen droht. Ein besonderes Augenmerk müssen wir deshalb auch weiter auf Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Schichten legen.“
Den kompletten Bildungsbericht können Sie kostenlos herunterladen.