Zahlen zum Online-Handel

Umsätze im E-Commerce rückläufig, aber stark

6. Oktober 2022
Redaktion Börsenblatt

Auch die Umsätze im E-Commerce sind im dritten Quartal von der negativen Konsumstimmung gebeutelt. Das Resultat: Ein Minus von10,8 Prozent. Das teilt der E-Commerce Verband mit, doch ein Blick auf die kumulierten Quartalsergebnisse in diesem Jahr verbessert das Bild. 

Mit einem Minus von 10,8 Prozent sind die Umsätze im E-Commerce im dritten Quartal 2022 auf 19,8 Milliarden Euro gesunken. Ein Rückfall auf das Niveau vor der Pandemie sei jedoch nicht erkennbar. Die Umsätze der ersten drei Quartale liegen zusammengezählt zwar 4,4 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber immer noch 15 Prozent über dem Vergleichszeitrum des Jahres 2020 und 27,2 Prozent über dem des Jahres 2019. Das teilt der Verband der E-Commerce-Händler mit.

„Der E-Commerce kann sich nicht von der Konsumstimmung abkoppeln. Sogar in Warengruppen, die noch ein leichtes Plus ausweisen, resultiert dies bestenfalls aus der allgemeinen Preissteigerung“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbands. Dies sei kein strukturelles Problem des Vertriebswegs „Internet“, denn die Branche liege im dritten Quartal noch immer 16 Prozent im Plus gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019.

Allerdings wollen laut Umfrage 30,1 Prozent der Kund:innen im dritten Quartal weniger Geld für Waren im Onlinehandel ausgeben. Im 1. Quartal waren das nur 18,4 Prozent der Verbraucher:innen.

Weitere Zahlen zum E-Commerce im 3. Quartal

  • Kunden priorisieren ihren Konsum neu: Lebensmittel, Bürobedarf und Medikamente gewinnen an Umsatz nominal (nicht inflationsbereinigt). Am stärksten getroffen hat es das Segmente DIY & Blumen, Auto & Motorrad, Schuhe, Schmuck & Uhren und Möbel, Lampen & Dekoration.
  • Corona-Lockerungen bei Reisen und Event-Buchungen kaum spürbar: Zwar stieg das Ticketing um 28,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, allerdings liegen die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen immer noch 43,1 Prozent unter dem Q3-Niveau von 2019
  • Händler unterschiedlich betroffen: Multichannel-Händler trifft es mit einem Umsatzrückgang von 21,5 Prozent am stärksten. Am stabilstem hält sich dagegen der digitale Direktvertrieb der Hersteller. Sie verzeichnen ein Umsatzminus von -2,5 Prozent.  Für besonders strahlkräftige Marken könne sich die Konsumkrise auszahlen, meint der Verband.