"Die Ergebnisse der PISA-Studie 2022 sind besorgniserregend, sie bestätigen die Befunde der IGLU-Studie sowie der IQB-Bildungstrends 2021 und 2022", erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch. "Eine zunehmend heterogene Schülerschaft stellt das Schulsystem und auch die Lehrkräfte vor enorme Herausforderungen."
Man stehe vor der Herausforderung, sicherzustellen, dass jede Schule die notwendigen Mittel erhält, um eine hochwertige Bildung zu gewährleisten. Dies umfasse nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern auch die Unterstützung durch qualifizierte Lehrkräfte und zeitgemäße Lehrmaterialien. "Alle sind sich einig, dass es jetzt vor allem auf die Stärkung der Basiskompetenzen ankommt, und das möglichst frühzeitig." Die KMK schärfe derzeit ihre Empfehlungen für die Grundschulen und bereite eine deutliche Stärkung des Deutsch- und Mathematikunterrichts vor. Zudem brauche man vor allem eine gezielte Sprachförderung, die in der Frühen Bildung ansetzt und die Lernenden länger begleite. Zudem würden Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund, die selbst zugewandert sind, besondere Unterstützung benötigen. "Nicht zuletzt um ihnen einen Übergang in die berufliche Ausbildung, die soziale Teilhabe und gesellschaftliche Integration zu ermöglichen."
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Jens Brandenburg spricht ebenfalls von "besorgniserregenden Befunden" und ergänzt: "Wir brauchen dringend eine Trendwende und müssen die Anstrengungen erhöhen, um die Grundkompetenzen aller Schülerinnen und Schüler zu stärken. Und wir brauchen dringend eine gezielte Förderung für die sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen. Als Bundesbildungsministerium stehen wir bereit, die zuständigen Länder hierbei zu unterstützen."
Er führt das Startchancen-Programm an, mit dem etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders gestärkt werden sollen. "Bis zum Ende der Programmlaufzeit wollen wir den Anteil derjenigen, die an den Startchancen-Schulen die Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Rechnen verfehlen, halbieren", so Brandenburg. Bund und Länder investieren insgesamt 20 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren.