"Kids-Medien-Kompass 2023"

Mädchen haben beim Taschengeld die Nase vorn

30. August 2023
Redaktion Börsenblatt

Mädchen erhalten erstmals mehr Taschengeld als Jungen. Das zeigt der repräsentative "Kids-Medien-Kompass 2023", den Forsa im Auftrag von Blue Ocean Entertainment ermittelt hat.

Laut "Kids-Medien-Kompass 2023" erhalten Mädchen erstmals mehr Taschengeld als Jungen, berichtet Blue Ocean Entertainment über die repräsentative Forsa-Umfrage. Mädchen zwischen drei und 13 Jahren, die Taschengeld bekommen, erhalten in diesem Jahr durchschnittlich 17,01 Euro im Monat, während die gleichaltrigen Jungen nur 16,23 Euro bekommen. Nachdem Mädchen beim Taschengeld im vergangenen Jahr zu den Jungs aufgeschlossen hatten (2022: Mädchen: 15,74 Euro; Jungen: 15,81 Euro), lassen sie die Altersgenossen nun deutlich hinter sich.   

Die durchschnittlich 16,60 Euro Taschengeld pro Monat sind 82 Cent mehr als im Vorjahr (2022: 15,78 Euro). Für diesen Wert berücksichtigt werden nur die Kinder, die überhaupt Taschengeld bekommen. Das durchschnittliche Taschengeld ist damit um 5,2 Prozent gestiegen. Das höre sich nach einer ordentlichen Erhöhung an. Gäbe es aber Tarifverhandlungen zum Taschengeld könnten Kinder ihren Eltern gegenüber aber argumentieren, dass die Inflationsrate 7,9 Prozent betrug und sie also sogar einen kleinen "Kaufkraftverlust" hinnehmen mussten.

Die Tendenz, dass Mädchen mehr Taschengeld bekommen als Jungen, zeige in allen Alterssegmenten. Die Mädchen bekommen jetzt sowohl in der Kindergarten- wie auch in der Grundschulzeit und auch in den ersten Klassen der weiterführenden Schulen mehr Taschengeld als Jungen. Einfluss auf die Höhe des Taschengeldes scheint die Zahl der im Haushalt lebenden Kinder zu haben, so ein weiteres Ergebnis der Studie:

  • Lebt nur ein Kind bis 13 Jahre im Haushalt, liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 20,06 Euro. Bei zwei Kindern fällt der Wert auf 14,91 Euro, und bei drei oder mehr Mädchen und Jungen sogar auf 13,80 Euro.

Taschengeld im Ländervergleich: Hessen liegt vorn

Festzustellen sind laut Studie auch regionale Unterschiede. Im Westen liegt das durchschnittliche Taschengeld bei 18,17 Euro und damit am höchsten. Im Süden bekommen die Kinder 16,07 Euro, im Norden 15,74 Euro und im Osten 15,00 Euro.

Am meisten Taschengeld gibt es mit durchschnittlich 20,44 Euro in Hessen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 18,02 Euro. Die Kinder in Berlin bekommen nur 13,01 Euro zur Verfügung gestellt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg müssen Kinder etwas länger sparen, ehe sie sich etwas gönnen können. Dort liegt das Taschengeld der Drei- bis 13-Jährigen im Mittel bei 14,04 Euro.

38 Prozent Lesen gern

Die Studie hat zudem zum Freizeitverhalten gefragt. Danach zählt für 38 Prozent der Kids Lesen (Zeitschriften, Comics, Bücher) zu den Lieblingsbeschäftigungen. Den Spitzenwert erreicht hier "mit Freunden spielen" (72 Prozent).

Zur Studie

Seit 2021 erforscht der Stuttgarter Kindermedienspezialist Blue Ocean Entertainment mit dem "Kids-Medien-Kompass" jährlich das Medien- und Konsumverhalten von Jungen und Mädchen. Für die repräsentative Befragung hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa nach den Interessen, Lieblingsbeschäftigungen, der generellen Nutzung von Kinderzeitschiften und vielen weiteren Faktoren gefragt.

Für den "Kids-Medien-Kompass 2023" hat das Marktforschungsinstitut Forsa vom 12. April bis 16. Mai dieses Jahres 4.012 deutschsprachige Kinder zwischen drei und 13 Jahren sowie deren Eltern in Privathaushalten in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind damit repräsentativ für die Grundgesamtheit der 7,3 Millionen Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe in Deutschland.

Weitere Informationen zum "Kids-Medien-Kompass" finden sich unter www.kidsmedienkompass.de