Autorin der "Sieben Schwestern"-Reihe

Lucinda Riley ist tot

14. Juni 2021
Redaktion Börsenblatt

Die Bestsellerautorin Lucinda Riley, die gerade mit dem siebten Band ihrer "Sieben Schwestern"-Reihe unsere Belletristik-Charts anführt, ist am 11. Juni an einer mehrjährigen Krebserkrankung gestorben. Sie wurde nur 56 Jahre alt. Update: Statement von Goldmann.

Ihre Familie sagte am 11. Juni in einer Erklärung an Lucindas Freundinnen und Freunde, an ihre Leserinnen und Leser weltweit: "Es tut uns unendlich leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Lucinda heute Morgen im Kreis ihrer geliebten Familie friedlich verstorben ist. Uns ist bewusst, dass diese Nachricht ein furchtbarer Schock für die meisten von Ihnen ist, die nicht wussten, dass Lucinda vier Jahre lang mit einer Krebserkrankung gerungen hat."

In diesen vier Jahren habe Lucinda fünf Romane geschrieben, und diese Woche stehe ihr letztes Buch, "Die Verschwundene Schwester" (Band 7 der "Sieben Schwestern"-Reihe), weltweit auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Auch unsere Charts führt Lucinda Riley damit an. Siehe Börsenblatt online:

"Lucinda hat nicht nur das Leben all jener berührt, die sie persönlich kennengelernt haben, sondern auch das ihrer Leserinnen und Leser, die ihre Geschichten geliebt haben. Sie strahlte Liebe und Wärme aus in allem, was sie tat, und sie wird uns alle weiterhin und für immer inspirieren. Vor allem liebte Lucinda das Leben, und sie hat jeden Moment bis zur Gänze ausgeschöpft. Wie sie selbst sagte: „Durch den Schmerz und die Freude, die ich auf meiner Reise erlebt habe, habe ich die wichtigste Lektion gelernt, die uns das Leben schenken kann: Der Moment ist alles, was wir haben", schließt Lucindas Familie ihr Statement.

Lucinda Riley wurde am 16. Februar 1965 als Lucinda Edmonds in dem nordirischen Dorf Drumbeg, nahe Belfast, geboren. Als sie sechs Jahre alt war, zog ihre Famlie nach England. Nachdem sie ihre Pläne, Schauspielerin zu werden aufgrund einer Viruserkrankung aufgeben musste, schrieb sie mit 23 Jahren ihr erstes Buch, so das britische Fachmagazin "The Bookseller". Seit ihrem gefeierten Roman "Das Orchideenhaus" (2010) hätte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten gestürmt, informiert der Goldmann Verlag. Lucinda Riley lebte mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im englischen Norfolk und in West Cork, Irland.

Weltweite Nummer 1-Autorin

Lucinda Riley erreichte mit ihren Büchern weltweit 85 Nummer-1-Platzierungen, so "The Bookseller" in Bezug auf ihren Verlag Pan Macmillan. Weitere Projekte seien die Kinderbuchreihe "The Guardian Angels" ("Deine Schutzengel"), die sie gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn Harry Whittaker geschrieben hat. Der erste Teil, "Grace and the Christmas Angel", werde weltweit und in Großbritannien im Oktober 2021 bei Macmillan Children's Books erscheinen.

Grusche Juncker: "Ein großer Schock für uns alle"

"Die Nachricht von Lucindas Tod ist ein großer Schock für uns alle – für die Mitarbeiter:innen und mich, aber auch für alle Branchen- und Schriftstellerkolleg:innen. Wer Lucinda kannte, weiß, dass sie ein sehr warmherziger, humorvoller, lebenskluger Mensch war. Und letztlich liegt genau darin der Grund für ihren einzigartigen Erfolg als Autorin – sie hat uns Menschen und ihre Schicksale ungewöhnlich nahegebracht, hat Millionen von Leserinnen und Lesern mit ihren Geschichten inspiriert und bezaubert. Auch mit ihrem neuen Roman, 'Die verschwundene Schwester', zog Lucinda wieder so viele Menschen in den Bann ihrer Erzählkunst, dass das Buch derzeit weltweit die Bestsellerlisten anführt. Ich freue mich sehr, dass sie das noch hat erleben können. Lucinda hat Recht: Der Moment ist alles, was wir haben, und ich bin ihr dankbar, dass sie uns daran erinnert, was im Leben wirklich zählt. Wir trauern nicht nur um eine herausragende Autorin, sondern um eine Freundin und einen großartigen Menschen – wir werden sie alle sehr vermissen. Unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl gelten ihrer Familie", so Grusche Juncker, Goldmann-Verlegerin und Mitglied der Geschäftsführung der Penguin Random House Verlagsgruppe in München.

Insgesamt seien von den 16 Riley-Titeln, die bei Goldmann erschienen sind, rund 13,2 Millionen Exemplare verkauft worden. Davon alleine von der Sieben-Schwestern-Reihe 6,27 Millionen Exemplare, so der Verlag. "Die verschwundene Schwester" habe sich in den knapp drei Wochen seit Erscheinen rund 500.000 Mal verkauft (jeweils über alle Ausgabearten).

International hätten sich Lucinda Rileys Werke bis heute 30 Millionen Mal verkauft, wurden in 37 Sprachen übersetzt, wobei ihre Bücher in 25 Ländern Nr.1-Bestseller waren. Die "Sieben Schwestern" seien zu einem weltweiten Phänomen geworden und würden derzeit für eine große TV-Serie adaptiert.

In Südafrika sei "Die verschwundene Schwester" der erfolgreichste Belletristik-Titel der letzten fünf Jahre. In Neuseeland hätte der Verkaufsstart sogar den Rekord von Dan Browns "Das verlorene Symbol" im September 2009 gebrochen. Rileys Buch spielt zu einem großen Teil in Neuseeland.