"White Ravens"-Liste betrachtet internationale Literatur
200 Bücher aus 54 Ländern in 38 Sprachen empfiehlt die neue "White Ravens"-Liste - und blickt auf Entwicklungen in 35 Jahren zurück.
200 Bücher aus 54 Ländern in 38 Sprachen empfiehlt die neue "White Ravens"-Liste - und blickt auf Entwicklungen in 35 Jahren zurück.
Verlage und Institutionen aus aller Welt hatten trotz der Corona-Beschränkungen der Internationalen Jugendbibliothek Novitäten für die Auswahl des diesjährigen Empfehlungskatalogs geschickt. Daraus empfehlen Lektorinnen und Lektoren der Internationalen Jugendbibliothek unter Mitwirkung eines Netzwerks von Expertinnen und Experten 200 Titel. Kriterien bei der Auswahl sind die literarische und/oder bildnerische Qualität, die Relevanz der behandelten Themen, Originalität, innovative Ansätze oder die Buchgestaltung. Die "White Ravens"-Liste will qualitätvolle Kinder- und Jugendbücher herausstellen für alle, die sich über Highlights und Tendenzen der internationalen Kinder- und Jugendliteratur informieren und dabei den Blick über Landes- und Sprachgrenzen werfen möchten, ganz gleich ob sie im Bibliotheks-, Verlags- oder Bildungswesen sind – oder sich auch als Eltern dafür interessieren.
Die "White Ravens 2021" können als gedruckter Katalog bestellt (via E-Mail unter Info@ijb.de) oder unter www.ijb.de kostenfrei heruntergeladen werden. Zudem sind die Rezensionen, bibliographischen Daten und Buchcover in der „White Ravens“- Datenbank unter whiteravens.ijb.de/list verfügbar. Auf dem Instagramkanal @thewhiteravens.books werden demnächst alle 200 Buchtitel ausführlich vorgestellt.
1986 erschien die Auswahlliste mit Neuerscheinungen der internationalen Kinder- und Jugendliteratur erstmals unter dem Titel "The White Ravens" in englischer Sprache, was ein Anlass für die IJB ist, zurückzublicken: Was hat sich seitdem verändert? Welche Entwicklungen hat die internationale Kinderliteratur genommen? Was sind die Trends?
Einerseits nehme die Relevanz des Kinder- und Jugendbuchs weltweit zu, auch in Ländern, in denen Bildung und Literaturvermittlung keine Selbstverständlichkeit sind, so die IJB. Und die Themenvielfalt wachse: Natur- und Klimaschutz, kulturelle Identität, Antirassismus und Diversität, die Rechte von Menschen indigener Herkunft – um nur ein paar Beispiele zu nennen – spiegelten sich auch in der Kinderliteratur wider. Vielfach würden (zeit-)geschichtliche Themen und Ereignisse aufgegriffen und aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen behandelt. In manchen Ländern würden jedoch einige Inhalte als so brisant eingestuft, dass vor einzelnen Büchern gewarnt werde oder ihr Verkauf und ihre Verbreitung behindert würden. Das betreffe in besonderem Maße Titel, die LGBTQ+-Themen aufgreifen.