Konrad Verlag

Verleger Anton H. Konrad ist tot

28. Juli 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Gründer Anton H. Konrad des gleichnamigen Kunst- und Kulturverlags in Weißenhorn ist in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli gestorben. Er wurde 85 Jahre alt.

Geboren wurde Anton Konrad 1937 im bayerischen Illertissen. Nach seinem Abitur absolvierte er eine Ausbildung als Verlagsbuchhändler beim Verlag W. Kohlhammer in Stuttgart. Anschließend studierte er Kunstgeschichte, Archäologie und Historische Hilfswissenschaften und machte ein Praktikum bei einem Londoner Verlag.

1961 gründete Konrad in Neu-Ulm einen eigenen Verlag, der mit ihm und seiner Frau 1964 in das nahe Weißenhorn umzog.

Seitdem sind 600 Bücher im Konrad Verlag erschienen: Künstlermonographien, Orts- und Klostergeschichten, landesgeschichtliche Darstellungen, Biographien, volkskundliche Literatur, kartographische und graphische Werke.

„Dabei war es durchaus ein Risiko, einen Verlag außerhalb der großen Buchzentren München, Stuttgart oder Frankfurt zu gründen“, so der Verlag in seinem Nachruf. „Dazu brauchte es Mut, Weitsicht, Durchhaltevermögen, um sich auf dem Buchmarkt zu behaupten. Das gelang Anton Hubert Konrad zum einen durch die Wahl der Themen und Titel, die von der räumlichen Nähe, von Schwaben, in die Feme reichten: nach Altbayern, Österreich, in die Schweiz, ja bis nach Berlin, Prag und in das Baltikum.“

2016 übergab er den Betrieb schließlich an seinen Sohn Christoph.

In seiner Heimat engagierte er sich, unter anderem als ehemaliger Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins, als Heimatpfleger.

Für seine Arbeit wurde Konrad vielfach ausgezeichnet: 1982 mit dem Buchpreis des „Bayerischen Clubs“ in München, 1989 mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze des Freistaates Bayern, 2013 mit dem Verdienstkreuz am Bande der BRD und 2014 mit der Ehrennadel der Stadt Weißenhorn.

In der Nacht vom 25. auf den 26. Juli starb Anton Hubert Konrad im Alter von 85 Jahren.