"Übersetzen ist immer ein Risiko"
Im "Tagesspiegel" setzt sich Peter von Becker ausführlich mit identitären Forderungen im Bereich der Kunst und Literatur auseinander: Sein Fazit: Es geht um die politische Definitionsmacht.
Im "Tagesspiegel" setzt sich Peter von Becker ausführlich mit identitären Forderungen im Bereich der Kunst und Literatur auseinander: Sein Fazit: Es geht um die politische Definitionsmacht.
Von Becker beginnt mit einer historischen Einordnung und weist auf Caroline Fourests Buch "Generation beleidigt" hin, dessen deutsche Übersetzung in der Berliner Edition Tiamat erschienen ist. An vielen oft selbst erlebten Fällen in Europa und Nordamerika schildert Fourest, die auch Mitarbeiterin bei "Charlie Hebdo" war, wie Wissenschaftler und Autoren jeden Geschlechts ebenso wie Künstler*innen und ihre Werke bedrängt und abgecancelt werden: "weil es für reale oder vermeintliche 'Opfergruppen' verletzend sei, wenn sich andere zu deren Themen äußern und sie sich so gleichsam neokolonial 'anverwandeln'." Er geht auf das vom Hamburger Carlsen Verlag herausgegebene Buch "Ein Corona-Regenbogen für Anna und Moritz" ein, das der Verlag wegen des Satzes "Das Virus kommt aus China und hat sich von dort auf der ganzen Welt ausgebreitet" zurückgezogen hat sowie auf die in den USA sehr populären Kinderbücher von Dr. Seuss, denen westliche Stereotypen und Vorurteile vorgeworfen werden. Ebenso untersucht von Becker die Mechanismen, die sich derzeit bei Übersetzungen offenbaren.
Peter von Beckers Artikel ist hier zu finden.