Das internationale literaturfestival berlin (ilb) ruft dazu auf, sich an einer weltweiten Lesung persischer Literatur zur Unterstützung der iranischen Proteste zu beteiligen. Wann? Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte.
Das internationale literaturfestival berlin (ilb) ruft in einer Mitteilung Einzelpersonen, Schulen, Universitäten, Kultureinrichtungen und Medien dazu auf, sich an einer weltweiten Lesung klassischer und moderner Texte der persischen Literatur zur Unterstützung des iranischen Aufstandes zu beteiligen.
Ziel der Lesung sei es, ein Signal an das brutale iranische Regime zu senden, die Gewalt zu beenden und Solidarität mit den iranischen Frauen zu bekunden, die in den letzten Jahrzehnten Opfer von Diskriminierung und Frauenfeindlichkeit geworden sind. "Die iranischen Frauen sind Vorboten der Hoffnung nicht nur für das iranische Volk, sondern für uns alle, eine lebenswertere Zukunft für alle Wesen auf diesem Planeten einsetzen", heißt es weiter.
Hintergrund
Der Tod von Mahsa Amini am 16. September 2022, einer 22-jährigen Frau in iranischem Polizeigewahrsam, hat eine breite Protestbewegung ausgelöst, die das Land seit Wochen erschüttert. Die iranische Regierung hat auf diese Proteste mit Gewalt und Blutvergießen reagiert.
"Um unsere Unterstützung für das iranische Volk auf dem Weg zu Demokratie und Freiheit zum Ausdruck zu bringen und die iranische Regierung aufzufordern, auf die kraftvolle Stimme der iranischen Männer und Frauen zu hören, die die Regierungsform ändern und die Gewalt gegen sie beenden wollen, laden wir Sie zu dieser Lesung ein", so das ilb. Für die Lesung werden Gedichte von Forough Farokhzad und Kurzgeschichten von Shahrnush Parsipur empfohlen.
Die Lesungen können überall stattfinden, auch privat im kleinen Kreis, in einer Schule, in einer kulturellen Einrichtung oder im Radio. Einzelpersonen und Institutionen, die sich mit einer Lesung am 10. Dezember beteiligen möchten, werden gebeten, dem ilb folgende Informationen zukommen zu lassen: Organisator, Ort, Zeit, teilnehmende Akteure, Veranstaltungssprache, ggf. Link zur Website.
Die E-Mail Adresse lautet: worldwidereading@literaturfestival.com
Organisatoren werden gebeten, die Rechte für Lesungen selbst zu klären – das ilb könne dabei helfen.
Unterzeichnet haben den Aufruf zur Solidaritäts-Lesung unter anderem: Margaret Atwood, Sarnath Banerjee, Josef Haslinger, Navid Kermani, Liao Yiwu, Stephan Thome, und das International Literature Festival Dublin.
