Bereits im April hat die Deutsche Bischofskonferenz mitgeteilt, in diesem Jahr keinen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis vergeben zu wollen. Stattdessen wurde eine Empfehlungsliste verkündet. Man habe keinen passenden Kandidaten gefunden, hieß es damals auf Anfrage des Börsenblatts.
Mit dem Preis zeichnet die Deutsche Bischofskonferenz deutschsprachige Bücher aus, „die beispielhaft und altersgemäß religiöse Erfahrungen vermitteln, Glaubenswissen erschließen und christliche Lebenshaltungen verdeutlichen“.
Wie nun nach einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers bestätigt wurde, stoppte die Deutsche Bischofskonferenz die Vergabe des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises in diesem Jahr. Grund sei, so der Medienbericht, die transsexuelle beste Freundin der Protagonistin Maia im Roman „Papierklavier“ (Beltz) von Elisabeth Steinkellner, das von der Jury als Preisbuch vorgeschlagen wurde. Im Buch geht es um das Leben der 16-jährigen Maia, deren beste Freundin in einem männlichen Körper geboren wurde.
„Preisbuch entspricht nicht den Kriterien der Statuten“
Auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland hatte ein Sprecher mitgeteilt: „Das ist ein normaler Vorgang. Vor einigen Jahren hat es schon einmal kein Preisbuch gegeben. Der Ständige Rat war der Auffassung, dass das vorgeschlagene Preisbuch nicht den Kriterien der Statuten des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises entspricht. Die Jury hat aus der vielfältigen Liste der Empfehlungsbücher kein neues Preisbuch vorgeschlagen.“
Auf „BuchMarkt“-Nachfrage bestätigte auch Beltz & Gelberg, „dass 'Papierklavier' erst den Preis erhalten sollte, dies dann aber von der Bischofskonferenz abgelehnt wurde".
Eine ergänzende Nachfrage des Börsenblatts bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ergab, "dass der vom Stadtanzeiger erhobene Vorwurf, die Bischofskonferenz habe den Preis wegen der Transgenderthematik abgelehnt, schlicht falsch ist", wie DBK-Pressesprecher Matthias Kopp mitteilte. Das sei auch nirgends von ihm bestätigt worden. "Die Ablehnung des Preisbuches bezieht sich in keiner Weise auf die Autorin", fügte Kopp hinzu.