Belarus

PEN begrüßt Demokratiebewegung

19. August 2020
Redaktion Börsenblatt

Das deutsche PEN-Zentrum zeigt sich entsetzt über die brutale Gewalt, mit der Präsident Lukaschenko in Belarus auf die friedlichen Proteste gegen seine Wiederwahl reagiert.

"Die zahllosen, in den letzten Tagen dokumentierten Gewaltakte gegen friedlich Protestierende, darunter auch schwerste Misshandlungen und Vergewaltigungen, lassen keinen Zweifel, dass Lukaschenko letztlich jedes Mittel recht ist, um sich an der Macht zu halten. Menschenrechte und Meinungsfreiheit haben für den Präsidenten keine Bedeutung", so Ralf Nestmeyer, Vizepräsident des PEN-Zentrums Deutschland und Writers-in-Prison-Beauftragter. Jahrzehntelang seien Schriftsteller, Journalistinnen und Blogger von dem autokratischen Regime unterdrückt und verfolgt worden. "Die wenigen Medien stehen unter staatlicher Kontrolle, Nachrichtenportale wurden blockiert und zuletzt sogar das Internet abgeschaltet, um die Proteste einzudämmen." Lukaschenko, der vor einer Manipulation der offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen nicht zurückgeschreckt habe, präsentiere sich erneut als skrupelloser Despot.

PEN fordert freie, faire und transparente Wahlen

Das deutsche PEN-Zentrum zollt der friedlichen Oppositionsbewegung "allerhöchsten Respekt. Wir unterstützen die Forderung der Literaturnobelpreisträgerin und ehemaligen Writers-in-Exile-Stipendiatin des deutschen PEN-Zentrums Swetlana Alexijewitsch nach dem sofortigen Rücktritt des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko", so Nestmeyer. Die Verantwortlichen für das harte Vorgehen gegen die Demonstranten müssten gerichtlich zur Rechenschafft gezogen, alle politischen Gefangenen freigelassen werden.

"Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt nicht nur den belarussischen Schriftstellern und Künstlerinnen, sondern dem gesamten Volk", schreibt Nestmeyer weiter. Das Schicksal von Belarus dürfe nicht in den Händen eines Autokraten liegen, "daher appellieren wir an die Bundesregierung und alle Staaten in der Europäischen Union, die Demokratiebewegung weiterhin mit allen Mitteln zu unterstützen, um so freie, faire und transparente Wahlen in Belarus zu ermöglichen."