"Nicht gewonnen, bloß nicht verloren"
Der PEN Berlin begrüßt die Entscheidung des britischen High Courts, Julian Assanges Auslieferung an die USA vorerst zu stoppen. Das teilt der Schriftstellerverband in einer Pressesendung mit.
Der PEN Berlin begrüßt die Entscheidung des britischen High Courts, Julian Assanges Auslieferung an die USA vorerst zu stoppen. Das teilt der Schriftstellerverband in einer Pressesendung mit.
Zwar begrüßt der PEN Berlin die Entscheidung des britischen Gerichts, gleichwohl betonte Sprecherin Eva Menasse, dass das Urteil vom Dienstag keine Entscheidung in der Sache bedeute und das oberste britische Gericht lediglich eine Beschwerde gegen eine frühere Entscheidung zugelassen habe.
"Julian Assange konnte heute nicht gewinnen; für ihn ging es nur darum, nicht zu verlieren – wie so oft in den vergangenen 13 Jahren", sagte Menasse. "Wir sind sehr erleichtert, dass unserem Ehrenmitglied vorläufig die Auslieferung erspart bleibt. Allerdings wird er weiter in den Händen der britischen Justiz bleiben, die sich – gemeinsam mit der schwedischen – in den vergangenen Jahren leider zum Erfüllungsgehilfen der politischen US-Justiz gemacht hat. Die britische Justiz muss so schnell wie möglich diesen Zustand beenden, Assange freilassen und ihm bis dahin humane Haftbedingungen gewähren."
In seiner Pressemitteilung weist der PEN Berlin auch darauf hin, dass Julian Assange wegen der Veröffentlichungen von WikiLeaks seit über 13 Jahren in Unfreiheit lebt. "Für die Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan, die WikiLeaks aufgedeckt hatte, musste sich hingegen bis heute niemand vor einem Gericht verantworten."