"Mehrfach in dieser Stadt ausgezeichnet und geehrt, will ich nun der Stadt etwas zurückgeben", begründet Salamander ihre Entscheidung. Die vom Urgroßvater ihres Mannes Stephan Sattler, Adolf von Hildebrand, erbaute Monacensia sei für sie "auch wegen ihrer jüdischen Geschichte das dafür prädestinierte Zuhause. Mein bislang unsichtbares Archiv soll hier sichtbar gemacht werden und Synergien mit Beständen der Monacensia erzeugen."
Das Archiv kommt in das städtische Literaturarchiv Monacensia im Hildebrandhaus; es ist ein Schlüsselbestand zur Geistesgeschichte jüdischer Literatur, Kultur und Wissenschaft sowie zur Realität jüdischen Lebens in Deutschland. Darin enthalten sind unter anderem Originalunterlagen und Tonaufnahmen von Dan Diner, Saul Friedländer, David Grossman, Hans Jonas, Imre Kertész, Amos Oz, Marcel Reich-Ranicki und Grete Weil. Die Sammlung dokumentiert die Entwicklung der Literatur zum Judentum nach 1945 im weitesten Sinne und veranschaulicht eindrücklich die sie begleitenden Debatten und ihre internationale Vernetztheit. Zudem enthält das Archiv wertvolle Materialien sowohl für die internationale Holocaustforschung als auch für die Biografieforschung. Die Erschließung, wissenschaftliche Aufarbeitung, konservatorische Sicherung und Digitalisierung des Archivs Salamander wird durch eine großzügige Förderung der Alfred Landecker Foundation unterstützt. Die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse sollen in einem weiteren Schritt die Basis für eine nachhaltige Kulturvermittlung bilden. Geplant ist eine Sonderausstellung und darüber hinaus ein digitales Forum, um mit überregionalen Partner:innen neues Wissen zu schaffen und zu teilen.