Zum 100. Geburtstag des Humoristen in diesem Jahr

"Loriots große Trickfilmrevue" kommt ins Kino

23. Februar 2023
Redaktion Börsenblatt

Am 12. November 2023 wäre Loriot 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wurden seine Trickfilmklassiker aus dem Fernsehen behutsam neu gezeichnet, zum Teil erstmals koloriert und ins Kinoformat übertragen. Weltpremiere hat "Loriots große Trickfilmrevue" auf der Berlinale – Kinostart ist dann am 20. April.

Das Filmplakat

"Loriots große Trickfilmrevue" (79 Minuten) wird von Loriots Töchtern Bettina und Susanne von Bülow im im Jahr des 100. Geburtstages ihres Vaters präsentiert. Gedreht hat ihn Peter Geyer, informiert der Diogenes Verlag, bei dem die Loriot-Bücher erscheinen. Zwei Herren im Bad, ein sprechender Hund, die Tücken eines Fernsehabends oder ein zu hart gekochtes Frühstücksei. Die Figuren und Szenen aus Loriots Trickfilmen begleiten und erfreuen uns seit über fünf Jahrzehnten. "Loriots große Trickfilmrevue" präsentiert nun seine 31 Trickfilmklassiker in neuem Glanz, erstmals im Kino und in 4K. Die ursprünglich für das Fernsehen gemachten Trickfilme wurden im Sinne Loriots behutsam neu gezeichnet, zum Teil erstmals koloriert und ins Kinoformat übertragen. Der Film ist eine Produktion von Studio Loriot im Verleih von Salzgeber.

Zweimal ist der Film auf der gerade laufenden Berlinale 2023 zu sehen: 

Am 20. April folgt dann der Kinostart.

"Die Ente bleibt draußen!"

"Früher war mehr Lametta!"

Loriot, bürgerlich Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, geboren am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, gestorben am 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See, gilt als bedeutendster und vielseitigster deutscher Humorist des 20. Jahrhunderts.

Als zentrales Motiv seines Werks habe Loriot einmal in einem Spiegel-Interview die zwischenmenschliche Kommunikationsstörung bezeichnet: "Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden." Diese Störungen führt er an Szenen der Ehe, der Familie, der bürgerlichen Gesellschaft vor – und macht so das Absurde unseres von Regeln und Normen bestimmten Alltags sichtbar, so der Diogenes Verlag.

Loriots meisterhafter Gebrauch der deutschen Sprache habe dazu geführt, dass viele Formulierungen aus seinen Sketchen in den allgemeinen Sprachgebrach übergegangen sind, etwa "Bitte sagen Sie jetzt nichts!", "Früher war mehr Lametta!" oder "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann". Das gleiche gelte für Loriots sprachliche Erfindungen für seine Trickfilme: Bei "Die Ente bleibt draußen!", "Der Hund kann gar nicht sprechen.", "Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe!" oder "Das Ei ist hart." entstehen vor den inneren Augen der meisten vermutlich unmittelbar die passenden Bilder und Szenen.

Neue Veröffentlichungen zum Jubiläum sind bei Diogenes für Herbst 2023 in Planung, kündigen die Zürcher an.

Das Frühstücksei

Was hätte Loriot zur Weltpremiere auf der Berlinale gesagt?

Auf diese Frage antwortet Peter Geyer in einem Kurzinterview auf der Website des Diogenes Verlags: "Obschon es kaum einen Preis gibt, den Loriot in seinem Fach nicht erhalten hat und er ergo schwer zu ehren war, hätte ihn die Einladung seiner Trickfilme zur Berlinale ganz sicher geehrt. Er war ein großer Cineast, liebte das Kino und hätte sich sicher sehr gefreut. Zumal die Festivaleinladung ja vielleicht internationale Türen für seine Trickfilme öffnet, was er sich immer gewünscht, aber leider nie erreicht hat. Ich glaube, er wäre sehr stolz."