Loriot, bürgerlich Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, geboren am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, gestorben am 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See, gilt als bedeutendster und vielseitigster deutscher Humorist des 20. Jahrhunderts.
Als zentrales Motiv seines Werks habe Loriot einmal in einem Spiegel-Interview die zwischenmenschliche Kommunikationsstörung bezeichnet: "Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden." Diese Störungen führt er an Szenen der Ehe, der Familie, der bürgerlichen Gesellschaft vor – und macht so das Absurde unseres von Regeln und Normen bestimmten Alltags sichtbar, so der Diogenes Verlag.
Loriots meisterhafter Gebrauch der deutschen Sprache habe dazu geführt, dass viele Formulierungen aus seinen Sketchen in den allgemeinen Sprachgebrach übergegangen sind, etwa "Bitte sagen Sie jetzt nichts!", "Früher war mehr Lametta!" oder "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann". Das gleiche gelte für Loriots sprachliche Erfindungen für seine Trickfilme: Bei "Die Ente bleibt draußen!", "Der Hund kann gar nicht sprechen.", "Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe!" oder "Das Ei ist hart." entstehen vor den inneren Augen der meisten vermutlich unmittelbar die passenden Bilder und Szenen.
Neue Veröffentlichungen zum Jubiläum sind bei Diogenes für Herbst 2023 in Planung, kündigen die Zürcher an.