Literaturfestival der Stadt Frankfurt am Main

literaTurm 2024 steht im Zeichen der Schönheit

26. April 2024
Redaktion Börsenblatt

Vom 13. bis 18. Mai findet das Literaturfestival der Stadt Frankfurt am Main statt. Das Motto von literaTurm 2024 lautet: ON BEAUTY. Im Kant-Jahr steht die Schönheit in vielen ihrer Facetten im Zentrum. Die Jubiläen von Kant, Caspar David Friedrich und Kafka bilden eigene Programmpunkte. Das Festival wurde jetzt auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Ina Hartwig, Dezernentin für Kunst und Wissenschaft (links im Bild), und Sonja Vandenrath, Festivalleitung, stellen das Programm von literaTurm 2024 vor. Unter anderem kommt der Autor Eckhart Nickel (auf dem Plakat im Hintergrund) auf das Festival.

Auf einer Pressekonferenz wurde jetzt das Programm vorgestellt. literaTurm findet alle zwei Jahre statt und verbindet zwei Frankfurter Wahrzeichen – das Buch und die Skyline. Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Dabei wird jedes Mal ein neuer programmatischer Schwerpunkt gesetzt. Unter dem Motto ON BEAUTY steht im Kant-Jahr die Schönheit in vielen ihrer Facetten im Zentrum. Es geht um das Kunst- und Naturschöne, um das schöne Schreiben, um Mode und Alltagskultur, aber auch um die manipulierte Schönheit und normative Schönheitsideale, informierten Ina Hartwig, Dezernentin für Kunst und Wissenschaft, und Sonja Vandenrath, Festivalleitung, die das Programm des Festivals vorstellten.

Insgesamt sind 24 Veranstaltungen mit knapp 70 Beteiligten geplant. Neben Frankfurter Hochhäusern als zentralen Veranstaltungsorten finden ausgewählte Lesungen auch in etablierten Kulturinstitutionen statt.

In der Schönheit stecke weit mehr als das Schöne, heißt es in der Mitteilung (25. April) zur Pressekonferenz. Als gesellschaftlich relevantes Thema übe sie durch Medien und Markt enormen Einfluss aus. Zugleich sei sie eine eminent ästhetische Kategorie, die gerade da fasziniert, wo sie nicht den Zweck des Kunstwerks bildet. Das Programm von literaTurm gehe beiden Aspekten nach: die Schönheit als Ware sowie die Schönheit in der Prosa, die Literatur zum Leuchten bringt.

Dabei vermisst literaTurm das Diskursfeld der Schönheit anhand von kürzlich erschienenen Romanen und Sachbüchern. In hochkarätig besetzten Panels geht es um schöne Dinge und die Mode, um Nofrete als zeitlose Ikone, Schönheitsideale in den Sozialen Medien, Cuteness als ästhetische Kategorie und stilistische Eleganz in Feuilleton und Wissenschaft sowie natürlich dem Roman. Da sie inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten, bilden die Jubiläen Immanuel Kants, Caspar David Friedrichs und Franz Kafkas eigene Programmpunkte.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagte: "literaTurm steht im Jahr des 300. Geburtstages Immanuel Kants im Zeichen der Schönheit. Seine Überlegungen zur Ästhetik haben auch die Künste revolutioniert. Heute über Schönheit nachzudenken, bedeutet aber auch ihre Kapitalisierung und ihre Ausschlussmechanismen zu reflektieren. Dennoch bleibt sie ein Spender von Glück und Trost, dies jedoch nicht als Flucht vor Krisen, sondern als essentiellen Teil des Menschseins."

"Die Schönheit in der Literatur ist ein Faszinosum"

Bei literaTurm sind zahlreiche deutschsprachige und internationale Schriftsteller:innen und Wissenschaftler:innen vertreten. Zur Eröffnung diskutieren Dana von Suffrin, Juliane Rebentisch und Durs Grünbein. Bei den weiteren Veranstaltungen nehmen renommierte Gäste wie Omri Boehm, Moshtari Hilal, Sebastian Conrad, Caroline Wahl, Eckhart Nickel, Gabriele von Arnim, Joseph Vogl, Hengameh Yaghoobifarah, Slata Roschal, Leif Randt, Jovana Reisinger, Dana Grigorcea, Marcel Beyer und viele mehr teil.

"Ein Literaturfestival zur Schönheit kommt einem Bekenntnis gleich. Zu ihr als dem Kostbaren und Außergewöhnlichen, das sich entzieht und doch entdeckt werden will. Kein guter literarischer Text behauptet von sich, ein schöner zu sein, selbst wenn er genau dies ist. Die Schönheit in der Literatur ist ein Faszinosum. Wir nähern uns ihr bei literaTurm 2024 über verschlungene Wege, die bis in die Philosophie und die Schönheitsindustrie hineinführen", so Sonja Vandenrath, die das Programm des Festivals zum zehnten Mal verantwortet.

Auch in 2024 findet literaTurm wieder vornehmlich in oberen Etagen von Frankfurter Hochhäusern statt. Dort stellen Kanzleien und Banken ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung. Dank zahlreicher Kooperationen mit Frankfurts Kulturinstitutionen sind zudem Lesungen mit dem Literaturhaus Frankfurt (Hinweis: die Lesung mit Jörg Hartmann im Literaturhaus Frankfurt musste vom 16. Mai auf den 3. Juni verschoben werden), dem Hessischen Literaturforum, der Romanfabrik, der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen, dem S. Fischer Verlag, der Stiftung Buchkunst und dem Kunstverein Lola Montez geplant.

Das Programm und alle Ticketinformationen finden sich auf der Website www.literaturm.de.