Auf einer Pressekonferenz wurde jetzt das Programm vorgestellt. literaTurm findet alle zwei Jahre statt und verbindet zwei Frankfurter Wahrzeichen – das Buch und die Skyline. Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Dabei wird jedes Mal ein neuer programmatischer Schwerpunkt gesetzt. Unter dem Motto ON BEAUTY steht im Kant-Jahr die Schönheit in vielen ihrer Facetten im Zentrum. Es geht um das Kunst- und Naturschöne, um das schöne Schreiben, um Mode und Alltagskultur, aber auch um die manipulierte Schönheit und normative Schönheitsideale, informierten Ina Hartwig, Dezernentin für Kunst und Wissenschaft, und Sonja Vandenrath, Festivalleitung, die das Programm des Festivals vorstellten.
Insgesamt sind 24 Veranstaltungen mit knapp 70 Beteiligten geplant. Neben Frankfurter Hochhäusern als zentralen Veranstaltungsorten finden ausgewählte Lesungen auch in etablierten Kulturinstitutionen statt.
In der Schönheit stecke weit mehr als das Schöne, heißt es in der Mitteilung (25. April) zur Pressekonferenz. Als gesellschaftlich relevantes Thema übe sie durch Medien und Markt enormen Einfluss aus. Zugleich sei sie eine eminent ästhetische Kategorie, die gerade da fasziniert, wo sie nicht den Zweck des Kunstwerks bildet. Das Programm von literaTurm gehe beiden Aspekten nach: die Schönheit als Ware sowie die Schönheit in der Prosa, die Literatur zum Leuchten bringt.
Dabei vermisst literaTurm das Diskursfeld der Schönheit anhand von kürzlich erschienenen Romanen und Sachbüchern. In hochkarätig besetzten Panels geht es um schöne Dinge und die Mode, um Nofrete als zeitlose Ikone, Schönheitsideale in den Sozialen Medien, Cuteness als ästhetische Kategorie und stilistische Eleganz in Feuilleton und Wissenschaft sowie natürlich dem Roman. Da sie inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten, bilden die Jubiläen Immanuel Kants, Caspar David Friedrichs und Franz Kafkas eigene Programmpunkte.
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagte: "literaTurm steht im Jahr des 300. Geburtstages Immanuel Kants im Zeichen der Schönheit. Seine Überlegungen zur Ästhetik haben auch die Künste revolutioniert. Heute über Schönheit nachzudenken, bedeutet aber auch ihre Kapitalisierung und ihre Ausschlussmechanismen zu reflektieren. Dennoch bleibt sie ein Spender von Glück und Trost, dies jedoch nicht als Flucht vor Krisen, sondern als essentiellen Teil des Menschseins."