Lektorin Inga Meincke stirbt mit 60
Inga Meincke, die ehemalige Vorsitzende des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL), ist Ende Dezember mit 60 Jahren gestorben. Der VFLL hat jetzt einen Nachruf verschickt.
Inga Meincke, die ehemalige Vorsitzende des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL), ist Ende Dezember mit 60 Jahren gestorben. Der VFLL hat jetzt einen Nachruf verschickt.
Den Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL) erreichte Ende Dezember eine sehr traurige Nachricht, heißt es im Nachruf (22. Januar): "Dr. Inga Meincke ist viel zu früh von uns gegangen. Wir verlieren eine geschätzte und engagierte Kollegin, die den Verband insbesondere in ihren Jahren als Sprecherin der Regionalgruppe Bayern, Finanzverantwortliche und Vorsitzende mitgeprägt hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen."
Inga Meincke wurde 60 Jahre alt. Sie trat 2009 in den VFLL ein und sei spontan im Juli 2010 in das Amt der Stellvertretenden Sprecherin der Regionalgruppe Bayern gesprungen. "Dort wurde sie für ihre ruhige, bestimmte, immer wertschätzende Haltung und stets freundliche Art sehr gemocht und geschätzt. 2011 entschied sich auf der Mitgliederversammlung ebenfalls recht spontan zu einer Kandidatur für den Vorstand, wurde gewählt und bereicherte ihn sieben Jahre lang. Von 2012 bis 2014 verantwortete sie die Finanzen des Verbandes und zwischen 2014 und 2018 war sie die 1. Vorsitzende."
Meincke selbst hätte zu ihrem Engagement im VFLL gesagt: "Für mich war die Vorstandsarbeit unglaublich wertvoll! Zum Beispiel die Erfahrung, wie bereichernd es ist, wie viel Spaß es macht, aktiv zu sein und Dinge zu gestalten, eine Idee in die Wirklichkeit zu überführen. Und dass ein gutes Team alles toppt. Mit die wichtigste Lernerfahrung war: Wenn du es nicht machst, macht es jemand anderes – und klar, der macht es dann so, wie es ihm passt. Ich habe auch gelernt, dass man Dinge machen kann, von denen man dachte, dass sie einem nicht liegen, ich habe mich nicht als die geborene Bühnentigerin gesehen … Womit ich auch sagen möchte: Wir brauchen – nicht nur im VFLL – für eine wirklich produktive Entwicklung viel, viel mehr Scheue, Zweifelnde, Sanfte in Entscheidungspositionen, die 'geborene Führungskräfte' ausbalancieren!"
Dr. Ute Gräber-Seißinger (derzeit im Vorstand als Finanzverantwortliche tätig) schreibt ihn ihrem Beitrag für das Kondolenzbuch, das auf dem VFLL-Blog eingerichtet wurde: "Es sind etliche Jahre vergangen, seit ich das Glück hatte, mit Inga im Vorstand zusammenarbeiten zu dürfen. Wir waren insgesamt vier Jahre gemeinsam im Vorstand – von 2014 bis 2018. Ich werde Inga immer in Erinnerung behalten als unverwüstlich optimistische Person, ausgestattet mit einer sanftmütigen Stärke und einer schier unglaublichen Güte." Sie selbst hätte einmal gesagt, sie sei keine "Bühnentigerin". Doch auf ihre Art sei sie das gewesen, "mit ihrer ungeheuren Präsenz, mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Aufrichtigkeit und ihrer einnehmenden Art". Sie habe so viel für den Verband geleistet – und das alles immer, ohne davon viel Aufhebens zu machen. "Eine bewunderungswürdige Art der Ausübung eines Ehrenamts. Sie hat dem Amt alle Ehre gemacht, und es war immer eine Freude, mit ihr im Austausch zu sein!"
Inga Meincke engagierte sich nicht nur für den VFLL, sondern auch für ein Projekt der solidarischen Landwirtschaft in München, dem Kartoffelkombinat, und sie war seit 2014 auch auf Stadtviertelebene kommunalpolitisch bei den Münchner Grünen aktiv. Eine ihrer Leidenschaften sei das Übersetzen aus dem Färöischen gewesen, beispielsweise "Tanz auf den Klippen" von Sólrún Michelsen (2015, Unionsverlag).