Kritik wegen mangelnder Diversität
Ein Offener Brief kritisiert die Nominierungsliste des Preises der Leipziger Buchmesse: Auf ihr befänden sich "keine Schwarzen Autor:innen und Autor:innen of Colour".
Ein Offener Brief kritisiert die Nominierungsliste des Preises der Leipziger Buchmesse: Auf ihr befänden sich "keine Schwarzen Autor:innen und Autor:innen of Colour".
Dass die Nominierten "hochverdiente Autor:innen und Übersetzer:innen" sind, bestreiten die 87 Unterzeichner vorwiegend aus akademischen Bereichen und 22 Autor*innen nicht: "Jede:r Einzelne wäre ein:e würdige:r Preisträger:in." Problematisch finden sie die Entscheidung der Jury, weil sich unter den Nominierten "keine Schwarzen Autor:innen und Autor:innen of Colour" befinden: "Dabei hätte es gerade in diesem Frühjahr genug Auswahl gegeben an Autor:innen, die bereits öffentliche Anerkennung und Auszeichnungen erhalten haben", so die Unterzeichner*innen in ihrem Brief.
Die Jury-Entscheidung nehmen die Doktorand*innen, Akademischen Oberrät*innen und Professor*innen zum Anlass, um über institutionelle Strukturen im deutschen Literaturbetrieb nachzudenken, "die Schwarze Schriftsteller:innen und Schriftsteller:innen of Colour ausschließt. Kulturelle Institutionen, die fast ausschließlich weiße Autor:innen auszeichnen, verhindern die Weiterentwicklung der vielfältigen Literatur- und Kulturszene in Deutschland. So verfestigt sich ein eindimensionales Konzept von Literatur und Kultur." Um dem gegenzusteuern, benennen sie einige Ansätze:
Die Liste der Unterzeichner, merkt Felix Stephan in der "Süddeutschen Zeitung" an, habe wiederum ihre "eigenen Unwuchten": "Sie besteht gut zur Hälfte aus Germanisten, die an amerikanischen und englischen Universitäten tätig sind. Die italienische, französische, spanische, skandinavische Germanistik: nicht vertreten."