Im Vorbeigehen aufgeschnappt ...

Klaus-Peter Wolf: "Manchmal geht in den Filmen das augenzwinkernde Erzählen verloren"

21. Oktober 2024
von Matthias Glatthor

Am Messesamstag, gegen 12 in Halle 3.1 unterwegs: Die roten Hosenträger kennt man doch? Richtig: Auf der Frankfurt Audio-Bühne sitzen Krimiautor Klaus-Peter Wolf und seine Frau Bettina Göschl. So geht es auch um die Reihe der "Nordseedetektive", die beide zusammen schreiben. Weiter um die Hörbücher, Verfilmungen und ein neues Ostfriesenkrimi-Museum. 

Klaus-Peter Wolf, Bettina Göschl (l.) und Ulli Wagner im Gespräch

"Brandgefährlich!" heißt der aktuelle Band der Kinderkrimi-Reihe "Nordseedetektive", so Klaus-Peter Wolf nach kurzem Nachdenken, auf die Frage von Gesprächspartnerin Ulli Wagner (Jumbo Neue Medien & Verlag). "Wir sind ja schon ein Buch weiter". Die Reihe schreiben er und Bettina Göschl gemeinsam. Über dessen Inhalt verrät er natürlich noch nichts. 

Dann wechselt das Thema, wir sind schließlich bei Frankfurt Audio, zu den Hörbüchern seiner Ostfriesenkrimis und der "Nordseedetektive". Die Krimis liest Wolf selbst ein, nimmt sich dafür rund drei Wochen Zeit im Studio. Es sei ein "Versinken in die Welt des Kriminalromans". Während der Aufnahmen sei der Roman zwar schon gesetzt, aber wenn er beim Einsprechen merkt, dass würde eine Figur doch anders sagen, dann wird die Stelle auch noch in der Druckfassung geändert.

Die "Nordseedetektive" werden als Hörbuch dagegen von anderen Sprechern eingelesen, damit keine Verwechslung aufkommt. Die Kinder nicht versehentlich zu den Ostfriesenkrimi-Hörbüchern greifen. 

Und was tut sich bei den Ostfriesenkrimis? Kürzlich erschienen ist der "Der Weihnachtsmannkiller 2" (Fischer Tb.) – hier soll es auch einen dritten Band geben. "Ich schreibe gern Trilogien", betonte Wolf. So arbeite er gerade am dritten und finalen Band von "Ein mörderisches Paar"

"Ein Bad in der Menge ist schon schön"

Die Frankfurter Buchmesse finden Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf, deren Terminkalender auch ordentlich bestückt ist, als "Bad in der Menge" toll. Hier und von den Lesungen im ganzen Jahr nehme er die Energie der Fans mit, erzählte Wolf. Nach Abend-Veranstaltungen schreibe er oft noch hinterher im Hotel an seinen Büchern. "Wenn ich schreibe, bin ich glücklich", setzte Wolf hinzu. Und wie ist die gemeinsame Arbeit an den "Nordseedetektiven". "Wie ein Tanz", beschrieb es Wolf: "Ich liebe das!" Und er freut sich, dass es die "Nordseedetektive" noch auf Russisch und Chinesisch gibt: Wenn die Kinder die Bücher und Themen noch gut fänden, noch lesen könnten, dann sei noch nicht alles verloren.

Nach dem Interview signierten Kalus-Peter Wolf und Bettina Göschl am Stand von Jumbo

Was er von der filmischen Umsetzung seiner Krimis halte, fragte ihn Ulli Wagner noch. "Was manchmal verloren geht in den Filmen, ist das augenzwinkernde Erzählen", bedauert Wolf als kleineres Manko. Das sei natürlich auch dem 90-Minuten-Format der TV-Filme geschuldet. Wolf wirkt als Berater bei den Filmen mit, "nordet" neue Teammitglieder ein. 

Ein Museum für den Ostfriesenkrimi

Zu erfahren war zudem, dass im November ein bereits angekündigtes Ostfriesisches Krimimuseum in Norden eröffnet. Das Museum ist im ehemaligen Pflüger-Möbelhaus untergebracht und widmet sich auf 900 Quadratmetern Krimiautoren aus Norden wie Klaus-Peter Wolf, Hans-Jörg Martin und Theodor J. Reisdorf. Auch die "Nordseedetektive" von Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl bekommen einen Platz. Das Museum biete persönliche Erinnerungsstücke der Autoren, interaktive Stationen und Originalkulissen der Ostfriesen-Krimis – darunter das fiktive Auricher Polizeikommissariat.