Rowohlt Verlag trauert

Khaled Khalifa ist tot

2. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Der syrische Autor Khaled Khalifa ("Der Tod ist ein mühseliges Geschäft") ist am 30. September unerwartet im Alter von 59 Jahren in Damaskus gestorben, teilt der Rowohlt Verlag mit. In Medien wird ein Herzinfarkt als Todesursache genannt. 

Khaled Khalifa wurde am 1. Januar 1964 in Aleppo, Syrien geboren. Er studierte Jura an der Universität Aleppo und war Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift "Alif". Zudem war er Mitglied des zu Beginn der achtziger Jahre gegründeten "Literarischen Forums" an der Universität Aleppo. Khalifa schrieb zahlreiche Romane und Drehbücher für Kinofilme, war für den International Prize for Arabic Fiction und den National Book Award nominiert. Ausgezeichnet wurde er mit der Naguib Mahfouz Medal for Literature. 

"Khalifa zählt zu den bedeutendsten arabischen Autoren unserer Zeit", schreibt der Rowohlt Verlag in einer Trauernotiz. Seine Romane, darunter "Der Tod ist ein mühseliges Geschäft", "Keine Messer in den Küchen dieser Stadt" und "Keiner betete an ihren Gräbern", wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinem Werk wie in seinem Leben widersetzte sich Khalifa den Zumutungen des Krieges in seinem Heimatland und lebte bis zuletzt in Damaskus [ein Leben im Exil konnte er sich wohl nicht vorstellen, schreibt hier der "Spiegel"]. In seinen großen realistischen Romanen erzählt Khalifa von der Vergangenheit und Gegenwart des Landes, vom Alltag in einem von Gewalt und Willkür geprägten System, aber auch von der Hoffnung der Bevölkerung auf ein anderes Leben. In Syrien wurden seine Werke häufig zensiert und verboten. International wurde Khaled Khalifa vielfach ausgezeichnet, gerade ist sein Roman "Der Tod ist ein mühseliges Geschäft" für den US-amerikanischen National Book Award (in der Kategorie "Übersetzte Literatur") nominiert.

Zur Website von Khaled Khalifa