John Burnside ist tot
Am 29. Mai ist der schottische Autor John Burnside nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Für seine Romane und seine Lyrik wurde er vielfach ausgezeichnet.
Am 29. Mai ist der schottische Autor John Burnside nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstorben. Für seine Romane und seine Lyrik wurde er vielfach ausgezeichnet.
John Burnside wurde am 19. März 1955 in Dunfermline in Schottland geboren. Er konnte bereits früh lesen, seine Familie hatte jedoch kein Geld für Bücher. Erst im Alter von 10 Jahren hatte er nach einem Umzug Zugang zu einer öffentlichen Bibliothek. Er studierte später in Cambridge Englisch und Europäische Sprachen, arbeitete danach jedoch in der IT-Branche. Es heißt, er sei eher aus Zufall Schriftsteller geworden. Zu seiner ersten Veröffentlichung sei er gekommen, indem er einem Bekannten einige seiner Gedichte gezeigt habe. Die Literatur, so erzählt man sich, habe ihn aus der Sucht nach Alkohol und Drogen gerettet.
Bereits im Jahr 2020 hatte er einen Herzstillstand, kehrte jedoch nach einer Nahtoderfahrung für vier weitere Jahre ins Leben zurück. Zuletzt unterrichtete er kreatives Schreiben an der Universität St. Andrews.
Zu seinen bedeutendsten Werken gehört "Haus der Stummen", das im englischen Original bereits 1997 erschien, jedoch erst 2014 eine deutsche Übersetzung bekam (bei Knaus). Außerdem die beiden autobiographischen Werke "A Lie about my Father" (dt. "Lügen über meinen Vater") von 2006 und "I put a Spell on you" (dt. "Über Liebe und Magie") von 2014.
Für seine Lyrik und seine Romane erhielt Burnside im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen. Darunter waren beispielsweise der Corine-Belletristikpreis des ZEIT-Verlags, der Petrarca-Preis, der britische T.S. Elliot Prize und der Spycher-Literaturpreis. Zuletzt wurde ihm 2023 der David Cohen Prize für sein Lebenswerk verliehen. Bemerkenswert ist, dass bereits sein erster Gedichtband The Hoop mit dem Scottish Arts Council Book Award ausgezeichnet wurde.