Javier Marías ist tot
Der spanische Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer Javier Marías ist am 11. September an einer durch eine Corona-Infektion verursachten Lungenentzündung im Alter von 70 Jahren gestorben.
Der spanische Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer Javier Marías ist am 11. September an einer durch eine Corona-Infektion verursachten Lungenentzündung im Alter von 70 Jahren gestorben.
Das teilten Medien unter Berufung auf seine Familie mit. Javier Marias, der am 20. September 1951 in Madrid geboren wurde, galt als der "bedeutendste spanische Schriftsteller der Nach-Franco-Ära", wie Reinhard J. Brembeck im Nachruf für die "Süddeutsche Zeitung (hinter der Zahlschranke) schreibt.
Javier Marías Name wurde regelmäßig für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Als 1996 "Mein Herz so weiß" auf Deutsch erschien und Marcel Reich-Ranicki den Roman und seinen Autor enthusiastisch lobte, schreibt sein deutscher Verlag S. Fischer, wurde der Roman beim Publikum zu einem phänomenalen Erfolg. Marías war 2012 mit dem Roman "Die sterblich Verliebten" zu S. Fischer gewechselt.
Seine Bücher wurden in zahlreichen Ländern gelesen, sie wurden in über vierzig Sprachen übersetzt. Laut Medien hat er über neun Millionen Bücher verkauft.
"Mit Javier Marias ist einer der ganz großen Autoren der Gegenwart gestorben. Sein Werk wird bleiben, der unverwechselbare Klang seiner Sprache, ein poetischer Rhythmus, dem man in jedem Buch wieder gebannt folgt. Fehlen wird sein kritischer, scharfer Widerstand gegen jede Form von Dummheit, auch und gerade die der Mächtigen. Im Verlag sind wir sehr traurig, unsere Gedanken sind bei seiner Familie", sagt Siv Bublitz, scheidende Verlegerin der S. Fischer Verlage.
Die Werke von Javier Marías, der 2011 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet wurde, liegen auf Deutsch bei den S. Fischer Verlagen und eine Sonderausgabe bei Faber & Faber vor. Aktuell lieferbar sind unter anderem: