Autor und ehemaliger PEN-Generalsekretär

Heinrich Peuckmann ist tot

6. März 2023
Redaktion Börsenblatt

Am 3. März ist Heinrich Peuckmann, Autor und ehemaliger PEN-Generalsekretär, im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Schriftstellervereinigung trauert um einen Freund.

Heinrich Peuckmann

Heinrich Peuckmann ist 1949 geboren und lebte in seiner Geburtsstadt Kamen bei Dortmund. Nach seinem Studium der Germanistik, Geschichte und Evangelische Theologie in Bochum wurde er Lehrer. Bereits früh engagierte er sich im sozialen und kulturellen Umfeld, so auch für Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Neben seiner Mitgliedschaft im deutschen PEN-Zentrum gehörte er auch dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie den Autorenvereinigungen „Das Syndikat“ und „Die Knogge“ an.

2013 wurde er ins Präsidium des PENs Deutschland gewählt, 2019 zum Generalsekretär.

„Heinrich übte seine Ämter mit viel Herzenswärme aus, auch in einer Zeit, in der ihm durch schlimme Anfeindungen die ehrenamtliche Arbeit schwer gemacht wurde. Der große Zuspruch für ihn bei der Abstimmung auf der Mitgliederversammlung 2022 in Gotha hat ihm gut getan. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle erinnern sich mit großer Dankbarkeit an ihn, denn er setzte sich stets auf besonderer Weise für ihre Belange ein“, so Michael Landgraf, PEN-Generalsekretär in seinem Nachruf.

„Heinrich, der Bergmannssohn, war heimatverbunden, was man ihm an seinem Mut zur dialektnahen Sprache anhörte. Gerade deshalb hatte er ein Herz für Menschen, die ihre Heimat verloren haben. Besonders wichtig war ihm daher das Programm Writers-in-Exile, das sich um Schriftstellerinnen und Schriftsteller kümmert, die bei uns im Exil leben. So setzte er sich auch persönlich sehr für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Programms ein. Die Menschennähe war ihm stets anzumerken.“

Heinrich Peuckmanns, das 1984 begann, literarisches Werk ist sehr vielseitig: Gedichte, Essays, Romane und Krimis, Kinder- und Jugendbücher sowie Theaterstücke und Fußballbücher hat der Autor geschrieben.

Zuletzt erschienen der Roman „Der Sohn der Tänzerin“ (Kulturmaschinen Verlag) und der Gedichtband „Lasse die Zeit stehen“ (Kulturmaschinen Verlag).

„Noch 2022 war er, von der Krankheit bereits gezeichnet, literarisch am Puls der Zeit, als er in der Novelle ‚Der Schimmer in der Schwärze‘ die Covid-Pandemie verarbeitete und in einem Gedicht der Anthologie ‚In der Fremde zuhause‘ seine Fassungslosigkeit über den Ukraine-Krieg lyrisch Ausdruck verlieh“, so Landgraf weiter.

„Der PEN Deutschland denkt in diesen dunklen Stunden der Trauer auch an die Hinterbliebenen des stolzen Vaters und Großvaters Heinrich. Mögen die Lebensfreude und der Glaube, die Heinrich Peuckmann immer ausgezeichnet haben, ihnen wie uns eine Ermutigung sein.“

José F.A. Olivier, Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, sagt zum Tod von Heinrich Peuckmann: „Sein Tod erschüttert. Wir verdanken ihm viel. Vor allem seinen wohlwollenden Zuspruch. Sein unermüdliches Engagement trägt den PEN bis heute. Das wird uns zum Vermächtnis. Mit seinem Namen verbunden. Oder wie er in einem seiner Gedichte einst schrieb: `Ein Wort wird bleiben / gesprochen zwischen uns / verweht im Bruchteil / der Sekunde.´ Diese Verse zeigen Bleibendes und Demut zugleich. Im Atemzug der Vergänglichkeit. Wir werden daran denken. Und gedenken dabei seiner.“