Harte Einschnitte befürchtet
Der Bundeshaushalt sieht erneut deutliche Kürzungen für die Arbeit des Goethe-Instituts vor. 26 Millionen Euro weniger als noch 2021 stehen im Plan. Das hat Folgen.
Der Bundeshaushalt sieht erneut deutliche Kürzungen für die Arbeit des Goethe-Instituts vor. 26 Millionen Euro weniger als noch 2021 stehen im Plan. Das hat Folgen.
Das Goethe-Institut warnt eindringlich vor den Folgen weiterer Kürzungen in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Für 2023 sieht der Haushaltsentwurf der Bundesregierung eine Kürzung der institutionellen Förderung des Goethe-Instituts auf 224 Millionen Euro vor, das sind 26 Millionen Euro weniger als noch 2021.
Schon jetzt hätten die 2022 erlittenen Kürzungen bewirkt, dass viele Institute im Ausland ihre Kulturarbeit bis Ende des Jahres praktisch einstellen müssen, teilte eine Sprecherin des Goethe Instituts mit. Dadurch habe Deutschland „bereits in vielen Ländern Vertrauen von wichtigen Partnern der Zivilgesellschaft verloren“. Sollten sich für 2023 die Kürzungen wie geplant verstetigen, warnt das Goethe Institut davor, „massive und vor allem langfristig wirksame Einschnitte“ vornehmen zu müssen. Auch die Schließung von Goethe-Instituten sei dann nicht mehr ausgeschlossen.
"In Zeiten zunehmender weltweiter Krisen ist es nicht nachvollziehbar, internationale Kultur- und Bildungsarbeit in diesem Umfang einzuschränken. Denn sie trägt zur weltweiten Verständigung bei und schafft Vertrauen in unser Land. Gerade angesichts der globalen Herausforderungen für Demokratie und Meinungsfreiheit und ein friedliches Zusammenleben ist das ein falsches Signal", so Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts.
Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2023 sieht weitere Kürzungen der schon in diesem Jahr stark reduzierten institutionellen Förderung des Goethe-Instituts vor. Nach dem im Juni verabschiedeten Haushaltsgesetz hatte sich die Zuwendung für das globale Netzwerk des Goethe-Instituts für 2022 (von rund 250 Millionen Euro im Jahr 2021) auf 233 Millionen Euro reduziert. Darüber hinaus wurde eine weitere Kürzung in Form einer globalen Minderausgabe in Höhe von 7,5 Millionen Euro beschlossen. Dies entspricht insgesamt einer Verringerung von rund 10 Prozent in der institutionellen Förderung.
Die bereits beschlossenen wie auch die geplanten Kürzungen, so Generalsekretär Johannes Ebert, hätten erhebliche Auswirkungen: "Dass sich unser Budget 2022 derart reduziert, trifft das Goethe-Institut und seine weltweite Arbeit hart. Aufgrund der diesjährigen, erst Mitte des Jahres beschlossenen Kürzungen werden in den Ländern Südwesteuropas, Nord- und Südamerikas praktisch keine Kultur- und Bildungsaktivitäten mehr stattfinden. In anderen Ländern wird die Arbeit stark reduziert."
Betroffen sind beispielsweise:
"Angesichts der Höhe der geplanten Kürzungen würde es auch notwendig werden, Strukturen zu reduzieren und Goethe-Institute zu schließen. Das kann gerade in diesen Zeiten mit ihren zahlreichen und komplexen internationalen Herausforderungen politisch nicht gewollt sein", findet Ebert.
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.