Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch erhält Bundesverdienstkreuz
Die Literaturnobelpreis- und Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch wurde am 15. Juni von Bundespräsident Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.
Die Literaturnobelpreis- und Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch wurde am 15. Juni von Bundespräsident Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt.
Die 73-jährige belarussische Oppositionelle und Autorin Swetlana Alexijewitsch gilt als scharfe Kritikerin des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Im August 2020 wurde sie zum Verhör bestellt, weshalb sie sich seit September in Deutschland aufhält. Sie wurde am 15. Juni im Schloss Bellevue für ihr literarisches Werk mit dem Großen Verdienstkreuz gewürdigt.
2013 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt, 2015 mit dem Literaturnobelpreis.
In seiner Rede lässt Bundespräsident Steinmeier Alexijewitschs Schaffen Revue passieren und erinnert auch an den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion, dessen Folgen Alexijewitsch in ihrem Roman „Die letzten Zeigen“ beschrieb. „Ich wünschte, noch mehr Deutsche würden es lesen“, so Steinmeier. Ihr Werk beschreibt er so:
„Ein Mensch will sich seine Geschichte, das Erlebte, das ihm widerfahren ist, erklären können. Doch nicht jeder kann aus der Summe des Erlebten und Erfahrenen eine Erzählung formen, in der sich auch die Erfahrungen anderer wiederfinden. Sie können es. Dass diese Summe des Erlebten in einer Erzählung nicht zur höchsten Form der Abstraktion gebracht werden muss, sondern gerade in ihrer Vielstimmigkeit aufgehen kann, das ist es, was wir von Ihnen lernen können.”
Die Ordensverleihung kann auf der Website des Bundespräsidenten nachgesehen werden.
A.Hessler