Karl-Heinz Kohl, geboren 1948 in Fürth, studierte Religions- und Geistesgeschichte, Religionswissenschaft, Ethnologie, Philosophie und Geschichte in Erlangen und an der FU Berlin, wo er sich 1986 habilitierte. 1989 wurde er an den ethnologischen Lehrstuhl der Universität Mainz berufen. 1996 übernahm er die Professur für Kultur- und Völkerkunde am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und zugleich die Leitung des dortigen Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung, die er bis 2016 innehatte.
Ein längerer Feldforschungsaufenthalt führte ihn nach Ostindonesien, weitere Forschungsvorhaben nach Nigeria, an die amerikanischen Nordwestküste, in den Südwesten der USA und nach Mikronesien. 2001/2 lehrte er als Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York. Von 2007 bis 2011 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Des Weiteren übernahm er von 2019 bis 2020 die Gastprofessur am Münchner Zentrum für Antike Welten der Ludwig-Maximilians-Universität.
Karl-Heinz-Kohl ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, darunter die in der dritten Auflage vorliegende Einführung »Ethnologie – die Wissenschaft vom kulturell Fremden« (1993/2012), »Die Macht der Dinge. Geschichte und Theorie sakraler Objekte.« (2003), »Das Humboldt Forum und die Ethnologie. Ein Gespräch zwischen Karl-Heinz Kohl, Fritz Kramer, Johann Michael Möller, Gereon Sievernich und Gisela Völger (2019) sowie zuletzt »Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne.« (2024)