Kommentar in der SZ zur "Lesenswert"-Streichung

"Es wurde so viel gewusst und gerungen"

26. Juni 2024
Redaktion Börsenblatt

"Lesenswert" und "Lesenswert Quartett" fallen den Sparplänen des SWRs zum Opfer. Insbesondere in der Streichung der Gesprächssendung "Lesenswert Quartett" sieht der "SZ"-Journalist Felix Stephan einen Verlust. 

In der Gesprächsrunde "Lesenswert Quartett" mit Denis Scheck, Ijoma Mangold, Insa Wilke und einem wechselnden Gast sprach die Runde regelmäßig über aktuelle Literatur. Jetzt wird die Sendung, genauso wie "Lesenswert", nach den neuen Budgetplänen des SWRs gestrichen. 

In der "Süddeutschen Zeitung" kommentiert Felix Stephan die Einstellung. Zwar sei in der Sendung im Gegensatz zum Pendant im ZDF "voyeuristisch deshalb deutlich weniger zu holen", doch wurde in der Runde "so wenig gefühlt und gefunden, dafür aber so viel gewusst und gerungen, wie es im Fernsehen sonst eigentlich nicht mehr vorkommt".

Das Fernsehen sei für solche Gespräche eigentlich nicht das richtige Medium. "Der Charme solcher Sendungen – und möglicherweise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an sich – besteht aber gerade darin, dass er die Mittel und den Auftrag hat, sich den Geboten des Publikumsbetriebs eben nicht unterwerfen zu müssen", findet Stephan. 

Das Wissen, das verloren gehe, wenn solche Sende- und Produktionsbetriebe einmal eingestellt sind, sei nicht einfach wiederherzustellen. Das gelte auch für alle Redakteure, die sich nun auch beim SWR nicht mehr über Bücher beugen.

Zum vollen Kommentar: Folgen des Sparkurses: SWR verzichtet auf zwei bekannte Literatursendungen